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Photovoltaikvergütung in Deutschland

Einspeisetarife bleiben bis Jahresende stabil

Die Vergütungssätze für die Einspeisung von Photovoltaikstrom in Deutschland bleiben stabil. Bis zum Jahresende werden die Tarife nicht weiter gesenkt. Denn der Zubau liegt immer noch weit unter dem Ziel, das die Bundesregierung anvisiert hat. Denn das EEG setzt einen Zubaukorridor von 2,4 bis 2,6 Gigawatt pro Jahr vor. In der Realität liegt der Zubau allerdings in den vergangenen zwölf Monaten bei weniger als 1,1 Gigawatt. Diese Zahl ist relevant für die Berechnung der Vergütung für den ins Netz eingespeisten Solarstrom. „Der Zubau liegt unverändert unter dem gesetzlichen Zubaukorridor. Daher bleiben die Fördersätze für Photovoltaik stabil“, stellt Peter Franke, Vizepräsident der Bundesnetzagentur, lapidar fest.

Bundesregierung hat die Bremse nicht gelöst

Damit verfestigt sich das Problem, dass sich die Bundesregierung bereits mit der EEG-Novelle im Jahr 2014 eingehandelt und mit der EEG-Novelle 2016 nicht gelöst hat. Sehenden Auges fährt die Bundesregierung weiter die Energiewende an die Wand. Denn ein Lösen der Zubaubremse ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Der Ausbau der Photovoltaik ist im August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf gerade mal ein Drittel zurückgegangen. Während im August 2015 noch Anlagen mit einer Gesamtleistung von 263,6 Megawatt installiert wurden, bauten die Solarteure im August dieses Jahren nur Anlagen mit einer Gesamtleistung von 88,154 Megawatt auf.

Zwei große Solarparks neu am Netz

Darin enthalten sind 6,384 Megawatt Solarparkleistung. Denn zwei mittelgroße Freiflächenanlagen gingen im August ans Netz – unter anderem der Solarpark im badischen Kenzingen, für den der Betreiber EnBW im Ausschreibungsverfahren im Jahr 2015 eine Marktprämie gewonnen hat. Auf dem 4,4 Hektar großen ehemaligen Sprengplatz der französischen Armee in der kleinen badischen Stadt haben die Installateure insgesamt etwa 9.900 Module aufgeständert. Diese leisten zusammen gut 2,62 Megawatt. Außerdem ging eine weitere Freiflächenanlage mit einer Leistung von mehr als 3,7 Megawatt im Ortsteil Beuna der sachsen-anhaltinischen Kreisstadt Merseburg in Betrieb.

Zwei weitere Großanlagen entstanden auf Dachflächen. So wurde am kleinen Regionalflughafen im niederrheinischen Weeze ein Carport errichtet, der mit Solarmodulen bestückt wurde. Die Anlage leistet immerhin gut vier Megawatt. Außerdem haben die Installateure in Siershahn im Westerwald eine Anlage mit einer Leistung von mehr als 3,5 Megawatt aufgebaut. Dazu kommen noch mehrere Anlagen mit einer Gesamtleistung von fast einem Megawatt, die auf Dachflächen in Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern errichtet wurden.

Neues Berechnungsverfahren für Einspeisevergütung

Die Zubauzahlen zeigen deutlich, dass das Segment der kommerziellen Dachanlagen immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird. Nur noch 620 neu gebaute Anlagen haben eine Leistung von mehr als zehn Kilowatt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es immerhin noch fast 700 Anlagen, mit einer Leistung von mehr als zehn Kilowatt. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die Entwicklung geradewegs in eine Erhöhung der Fördersätze führt. Denn unterschreitet der reale Zubau das Ziel der Bundesregierung von 2,5 Gigawatt zusätzlicher Photovoltaikleistung pro Jahr, das ab 2017 gilt, um mehr als 800 Megawatt, steigen die Vergütungssätze. Die Entwicklung in den vergangenen Monaten lässt kaum die Hoffnung zu, dass es zu einem Aufbau von 1,7 Gigawatt pro Jahr kommen wird, wie es das neue EEG 2017 vorsieht. Zumal dann nicht mehr die vergangenen zwölf, sondern nur die letzten sechs Monate zur Berechnung der Tarife herangezogen werden. (Sven Ullrich)