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Solare Mobilität

World Solar Challenge in Australien gestartet

Der World Solar Challenge in Australien hat begonnen. Am gestrigen Sonntag machten sich 37 Teams mit ihren Solarautos auf den etwa 3.000 Kilometer langen Weg von Darwin im Norden des fünften Kontinents nach Adelaide im Süden der größten Insel der Erde. Noch vor dem Start wurden die Autos einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen und die Mannschaften bekamen ein Briefing über die gesamte Veranstaltung.

Das Reglement sieht vor, dass die Autos fast ausschließlich von Sonnenenergie oder von zurückgewonnener kinetischer Energie angetrieben werden. Nur 5 Kilowattstunden Energie dürfen die Autos vor jedem Renntag tanken. Diese Konditionen sind durchaus vertretbar für die effizientesten Elektroautos.

Von früh halb neun bis abends um fünf

Insgesamt, so die theoretische Berechnung, sind die Solarautos etwa fünfzig Stunden unterwegs, um die Strecke zu bewältigen. Unterwegs gibt es 7 obligatorische Kontrollstellen, die die Mannschaften anfahren müssen. Hier bekommen die Teammanager die neusten Informationen über das Wetter und ihre Position im Feld. In der Zwischenzeit kontrollieren und reinigen die Fahrer ihre Autos. Ansonsten sind die Mannschaften auf sich allein gestellt. Nach dem Start um 8:30 fahren die Fahrer bis 17:00 Uhr so weit wie möglich. Danach müssen sie ihre Autos abstellen und an dem Ort campieren, wo sie sich gerade befinden. Die Rennleitung hat außerdem inoffizielle Checkpoints eingerichtet, um die Einhaltung des Reglements zu kontrollieren.

Der erste offizielle Kontrollpunkt war in Katherine, 316 Kilometer südlich von Darwin. Den haben gestern immerhin schon 25 der 37 Teams passiert. Aber nur sieben Fahrer haben bisher die 633 Kilometer bis zum zweiten Checkpoint in Dunmurra zurückgelegt. Das bisher schnellste Auto kommt aus Japan. Der „Tokai Challenger 2“ der Tokai University im japanischen Kanagawa erreichte Dunmurra schon um 16:16, dicht gefolgt vom „Noun 6“ des niederländischen Nuon Solar Car Team. Damit liegen die Favoriten vorn, denn das Nuon Team verteidigt seinen Titel vom Vorjahr und das Tokai Team konnte das Rennen im Jahr 2009 gewinnen. Das drittplatzierte Auto der University of Michigan liegt bisher vier Minuten hinter den führenden Teams. Auf den weiteren Plätzen liegen das australische Team Aurora, das Apollo Solar Car Team aus Taiwan, das holländische Solar Team Twente und das Auto der Ashiya University in Japan.

Botschafter einer elektromobilen Zukunft

Das einzige deutsche Auto, der „SolarWorld GT“ des Teams der Hochschule Bochum, belegt bisher nur Platz 21 und passierte Katherine gestern um 15:24 Uhr. Für die Bochumer geht es aber auch nicht darum, den schnellsten Fahrzeugen aus Japan oder Holland davon zu fahren, sondern darum, die nachhaltige Rennqualität des Gran Turismo zu demonstrieren. Man sieht sich mehr als Botschafter einer elektromobilen Zukunft. Es ist ein neuer technischer Höhepunkt auf dem Weg zu möglichst alltagstauglichen Elektrofahrzeugen. Denn mit vier Rädern und zwei Türen ist der Bochumer Bolide einzigartig unter den Solarrennern. Schließlich ist das Rennen nur eine Bewährungsprobe. Im Anschluss an das Rennen soll eine Reise um die ganze Welt folgen. (Sven Ullrich)