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Virtuelles Speicherkraftwerk von Tesvolt entwächst den Kinderschuhen

Tesvolt Energy hat sein virtuelles Speicherkraftwerk auf Herz und Nieren mit den Batteriesystemen Fortron aus dem eigenen Hause getestet. Über mehrere Monate wurden die Outdoorspeicher in zehn verschiedenen Kundenprojekten betrieben und im Energiehandel vermarktet. Diese Speicher erwirtschaften inzwischen monatliche Erlöse im vier- bis fünfstelligen Bereich. „Solche Feldtests sind sehr wichtig – besonders, wenn man Batteriespeicher für den Energiehandel nutzt“, betont Leonard Friese, Produktmanager von Tesvolt. „Denn damit steigt der Anspruch an Hard- und Software und an den technischen Support.“

Interne Prozesse optimiert

Außerdem haben die Techniker von Tesvolt im Rahmen der Feldtests einige Erfahrungen gewonnen. „Anfangs gab es noch mehrere technische Hürden, dann kam es nur noch vereinzelt zu kleineren Problemen – und schließlich kam der Moment, ab dem alles dauerhaft reibungslos lief“, berichtet Leonard Friese. Das galt aber auch für die Tochter Tesvolt Energy. „Die Feldtestphase hat uns geholfen, die neuen Projektabläufe und internen Prozesse zu optimieren. Anfangs dauerte es zum Beispiel mehrere Tage, bis wir zusammen mit den Tradern ein neues Speicherprojekt digital in unser virtuelles Kraftwerk integrieren konnten. Nun sind es nur noch ein paar Handgriffe, die meistens in einem halben Tag erledigt sind“, sagt Juri von Wilcken, Produktmanager bei Tesvolt Energy.

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Früh mit dem Netzbetreiber reden

Die Tochter des Wittenberger Speicherherstellers bündelt Gewerbespeicher zu einem virtuellen Kraftwerk. Dieses wird dann über drei renommierte Trader an der Strombörse vermarktet. Auf diese Weise können auch kleinere Batteriesysteme am Energiehandel an der Strombörse teilnehmen. „Wir haben auch gelernt, wie wichtig es ist, schon in der Projektanbahnungsphase in den Austausch mit den zuständigen Netzbetreibern zu gehen, damit sich der Vermarktungsstart nicht unnötig verzögert“, erklärt Juri von Wilcken.

50 Kilowatt Netzanschluss notwendig

Mit der Vermarktung der Batteriespeicher an der Börse entsteht für die Betreiber ein ganz neues Geschäftsmodell. Denn bisher war es schwierig, für vergleichsweise kleine Speichersysteme einen Trader zu finden. Voraussetzung ist, dass der Netzanschluss mindestens 50 Kilowatt leistet. Auch der Speicher muss diese Leistung mitbringen. Dann kann Tesvolt Energy die Systeme in sein virtuelles Kraftwerk aufnehmen. „Durch den Energiehandel herrscht in der Speicherbranche derzeit Goldgräberstimmung. Ich wollte das aber erst einmal ausprobieren, bevor ich den Forton und das Geschäftsmodell an meine Kunden verkaufe“, berichtet Johannes Mitterreiter, Geschäftsführer des Elektromeisterbetriebs Reichbrandstätter aus dem bayerischen Chiemgau.

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Jetzt weiß er, dass es funktioniert. „Die Speicher laufen reibungslos und erwirtschaften die prognostizierten Erlöse. Damit haben sie sich in voraussichtlich fünf bis sechs Jahren amortisiert“, sagt der Elektromeister. „Ich habe vier Fortons auf dem Firmengelände stehen. Wenn Kunden ihn sehen und ich ihnen die Erlöse zeige, wollen sie auch ein Stück vom Kuchen abhaben, also beim Energiehandel mitmachen.“

Zwei Drittel vermarkte Speicher

Immerhin wollen zwei Drittel derjenigen Kunden von Tesvolt, die sich für den neuen Outdoorspeicher entscheiden, am Energiehandel teilnehmen, weiß Juri von Wilcken. Nur ein Drittel entscheidet sich noch für die klassische Anwendung wie die Eigenverbrauchsoptimierung oder die Lastspitzenkappung. „Wir onboarden daher immer mehr Speicher in unser virtuelles Kraftwerk“, sagt der Produktmanager von Tesvolt Energy.

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Schonender Speicherbetrieb

Für die Vermarktung der Speicher im Energiehandel musste Tesvolt Energy einen speziellen Algorithmus entwickeln. „Denn technisch geht das nur mit einem Batteriespeicher, der sehr belastbar ist, also über viele Jahre mehrmals am Tag be- und entladen werden kann“, erklärt Simon Schandert, Technischer Geschäftsführer von Tesvolt. „Die intelligente Software von Tesvolt Energy sorgt dafür, dass der Speicher so erlösbringend wie möglich, aber so schonend wie nötig betrieben wird“, betont der Technikchef.

Mehr über passende Geschäftsmodelle und die aktuellen Rahmenbedingungen für den Speicherbetrieb erfahren Sie in der Dezember-Ausgabe von ERNEUERBARE ENERGIEN. Falls Sie noch kein Abo haben, können Sie hier reinschnuppern.