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Energieeffizienzverband gründet Netzwerke für grüne Fernwärme in Hessen und Sachsen

Die AGFW, der Effizienzverband für Wärme, Kälte und KWK, hat sich zum Ziel gestellt, Kommunen bei der Dekarbonisierung ihrer Fermwärmeangebote zu unterstützen. Dazu hat der Verband schon im vergangenen Juni die Plattform grüne Fernwärme gegründet. Diese Plattform besteht wiederum aus regionalen Netzwerken, in denen sich die jeweiligen Kommunen organisieren können. Jetzt sind in Hessen und Sachsen zwei neue Netzwerke an den Start gegangen.

Hessen setzen auf grüne Fernwärme

Im hessischen Marburg hat das dortige Stadtwerk die Initiative zur Gründung des regionalen Netzwerkes übernommen. Dort finden interessierte Kommunen auch Ansprechpartner, wenn sie sich am Netzwerk beteiligen wollen oder auf erneuerbare Energien in der Fernwärme umsteigen wollen. „Die Rückmeldung der Teilnehmer und das große Interesse zeigen uns, dass wir mit der Plattform auf dem richtigen Weg sind“, erklärt Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung der AGFW und Projektleiter der Plattform Grüne Fernwärme, anlässlich der Gründung des hessischen Netzwerkes.

Austausch mit Landesenergieagenturen ist wichtig

Er sieht die nächste Aufgabe, auch in weiteren Bundesländern solche Netzwerke und damit Beratungsangebote zu schaffen.. „Besonders freut uns der enge Austausch mit weiteren wichtigen Akteuren wie den Landesenergieagenturen“, sagt Rapp. „Das ist für uns ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. In Sachsen und Thüringen sind die dortigen Energieagenturen bereits ebenfalls in die Aktionen eingebunden. Es gibt sehr viele Kommunen in Deutschland, und sie alle stehen vor der Herausforderung, ihre Energie- und Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien klimaneutral aufzustellen. Hier ist die Vernetzung mit erfahrenen Ansprechpartnern sehr hilfreich.“

Kommunen fachlich unterstützen

Diese Aufgabe will die Plattform übernehmen. „Sie stellt Verbindungen her, bietet Wissensangebote und schafft somit Orientierung“, erklärt Werner Lutsch, Geschäftsführer der AGFW. Die Koordination der konkreten Umsetzung ist dann die Aufgabe der Netzwerke, die in verschiedenen Veranstaltungen die beteiligten Kommunen fachlich unterstützen und Informationen zu möglichen Förderungen geben. Außerdem unterstützen die Netzwerke bei der Vorbereitung von Beschlussfassungen in den kommunalen Gremien.

Netzwerk in Westsachsen gegründet

Dies haben bereits mehrere Kommunen aus dem westsächsischen Netzwerk der Plattform Grüne Fernwärme umgesetzt. Im erzgebirgischen Stollberg wurde das dortige Netzwerk bereits Ende 2021 gegründet. Inzwischen haben sich mehrere Kommunen für die Fernwärme entschieden. Auch in Ostsachen wurde inzwischen ein solches Netzwerk gegründet. In Olbersdorf unweit von Görlitz wurde schon 2015 damit begonnen, die Gemeinde klimaneutral zu gestalten. „Sieben Jahre später können wir bereits stolz auf die ersten fertiggestellten Maßnahmen zurückblicken“, sagt Bürgermeister Andreas Förster. Ein wesentlicher Bestandteil ist der Aufbau einer Fernwärmeversorgung mit erneuerbaren Energien. „Im Ergebnis aller Maßnahmen soll nicht nur eine CO2-Einsparung erreicht werden, sondern im Hinblick auf die demographische Entwicklung strukturelle Problemlagen beseitigt, die Attraktivität der Gemeinde im Sinne des Miteinanders junger und älterer Generationen gesteigert und eine nachhaltige Entwicklung gesichert werden“, betont Förster.

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Weichen für die Energiewende stellen

Von den dabei gesammelten Erfahrungen können jetzt andere Mitglieder des Netzwerkes profitieren. „Das Gelingen der Wärmewende entscheidet sich in den Kommunen vor Ort“, begründet Harald Rapp von der AGFW den dezentralen Ansatz. „Dafür müssen die richtigen energiepolitischen Weichen auf allen Ebenen gestellt werden. Wir dürfen diejenigen nicht aus dem Blick verlieren, die mit ihrem Engagement vor Ort dafür sorgen, dass Deutschland seine Klimaziele auch tatsächlich erreicht.“

Wissen weitergeben

Dabei seien die Herausforderungen gerade für kleinere Kommunen immens. „Wir sind daher unseren Paten sehr dankbar, dass sie das erworbene Wissen in ihre Heimatregionen weitergeben und andere Bürgermeister und Stadtwerke in die Lage versetzen, die Dekarbonisierung ihrer Wärmeversorgung voranzutreiben“, sagt Rapp. (su)

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