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Dena-Gebäudereport: PV boomt, Heizungstausch stockt

Die Energiewende im Gebäudesektor verläuft in zwei Geschwindigkeiten: Während der Zubau gebäudenaher Photovoltaikanlagen (PV) mit rund 26,9 Millionen neuen Modulen im vergangenen Jahr auf hohem Niveau blieb, stockt der Heizungsmarkt: Mit 712.500 Heizungen wurden 2024 so wenige neu eingebaut wie seit sieben Jahren nicht mehr. Das zeigt der aktuelle Updatebericht zum Dena-Gebäudereport 2025, der aktuelle Daten zu Wärmeerzeugern, Energieverbrauch, CO₂-Emissionen, Baukosten und Förderzahlen liefert.

Bayern führt bei Photovoltaik – Stadtstaaten sind Schlusslichter

Insgesamt wurden laut Dena 10,1 Gigawatt gebäudenahe PV zugebaut und damit nur etwas weniger als im Rekordjahr 2023. Allerdings ist die Verteilung regional unterschiedlich: Während Bayern mit 1,28 kWp installierter PV-Leistung pro Einwohnenden die Rangliste der Bundesländer deutlich anführt, liegen Sachsen-Anhalt mit 1,07 kWp und Mecklenburg-Vorpommern mit 1 kWp auf Platz 2 und 3. Schlusslichter sind die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen – Berlin etwa kommt nur auf 0,10 kWp/EW. 

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Rasant wuchs der Markt für Balkonkraftwerke: Ihre installierte Leistung hat sich laut Dena 2024 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht, von 260 auf 689 Megawatt. Die regionale Auswertung zeigt dabei deutliche Unterschiede in der Verbreitung und Leistungsdichte, mit klaren Schwerpunkten in Süd- und Westdeutschland.

Weniger Heizungen, mehr Sanierungsfahrpläne

Der Absatz von Wärmeerzeugern ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent eingebrochen – ein deutlicher Rückgang auf 712.500 verkaufte Heizungen. Besonders stark betroffen sind Gasheizungen (-49 Prozent) und Wärmepumpen (-46 Prozent). Auch die Installationen von Biomasseanlagen, Solarthermie und Lüftungsgeräten verzeichneten teils historische Tiefstände, heißt es im Gebäudereport.

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Positiv könnte indes die weitere Entwicklung verlaufen, denn gleichzeitig zogen die Förderzahlen an: Die Anträge im Rahmen der BEG-Einzelmaßnahmen stiegen im vergangenen Jahr um 26 Prozent, wobei Wärmepumpen mit 76,2 Prozent den Löwenanteil ausmachten. Auch das Interesse an Energieberatung wuchs – besonders beim individuellen Sanierungsfahrplan, dessen Anträge 2024 um 31 Prozent zunahmen. Viele Hauseigentümer bereiten sich offenbar auf künftige Sanierungen vor.

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Dena sieht Bereitschaft zur Energiewende

Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der Dena, sieht in diesen Zahlen eine grundsätzlich positive Haltung der Bevölkerung zur Energiewende. Jetzt sei es wichtig, dass die neue Bundesregierung auch für zentrale Maßnahmen im Gebäudesektor klare Impulse setze. „Die zunehmende Nachfrage nach individuellen Sanierungsfahrplänen und der Anstieg der Förderanträge im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – insbesondere zu Wärmepumpen – zeigen ein klares Bild: Das Interesse und die Bereitschaft, auf klimafreundliche Heizungslösungen umzusteigen, sind vorhanden“, so Enders.