Auf dem Gelände des ehemaligen Textilwerks Leomi in Emsdetten hat die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt im Jahr 2024 drei nagelneue Mehrfamilienhäuser gebaut. Die Vorgabe war, dass diese den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entsprechen und die Wohnungen gleichzeitig bezahlbar bleiben.
Die größte Herausforderung war dabei, eine Lösung für die Wärmeversorgung zu finden, die langfristig zu stabilen Preisen Warmwasser und Raumwärme liefert. Fündig wurde die WGEMS in der Nachbarschaft. Denn unweit der neuen Mehrfamilienhäuser stellt Remaha seit vielen Jahren Wärmepumpen her. Deshalb war es naheliegend, auf eine Wärmepumpenlösung zurückzugreifen.
48 Kilowatt Wärmeleistung installiert
Eine aufwendige Erdsondenbohrung sollte aber vermieden werden. Deshalb kamen nur Luft-Wasser-Wärmepumpen infrage. Gemeinsam mit dem Fachplanungsbüro Haerkötter und Sahlmann hat die Wohngenossenschaft ein System ausgelegt, mit dem die drei Mehrfamilienhäuser mit Wärmepumpen vom Typ Remeha Tensio C mit einer jeweiligen Leistung von 16 Kilowatt die gesamte Wärmeversorgung übernehmen. In Kaskade geschaltet, sind sie das Herzstück der zentralen Heizungsanlage für zwei verbundene Gebäude. Das dritte Haus beheizt die Wohngenossenschaft über eine Nahwärmeleitung.
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Solaranlage liefert Strom für die Wärmepumpen
Aufgrund der guten Dämmung reichen 45 Grad Celsius Vorlauftemperatur aus, um die Bewohner:innen mit der richtigen Menge an Wärme und Warmwasser zu versorgen. Jedes Apartment verfügt über eine Wohnungsstation, Fußbodenheizung sowie eine elektrische Warmwasserbereitung nach dem Durchlaufprinzip. Unterstützt wird die Versorgung der gesamten Heizanlage durch eine Photovoltaikanlage. Insgesamt 9,8 Kilowatt Solarleistung sind auf dem Flachdach installiert.

Remaha
Die Wärmepumpe von Remaha ist zwar durch eine spezielle Geometrie der Ventilatorenflügel sehr leise im Betrieb. Doch trotzdem mussten zu hohe Lärmbelästigungen vermieden werden. Deshalb fanden die Installateure der Firma Decruppe einen passenden Standort für die Außeneinheit der Splitwärmepumpe am Rande des Grundstücks zwischen einer Gebäudewand und einer Straße mit Gehweg.
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Praxistest bestanden
Die Inbetriebnahme der Wärmepumpenkaskade gleich nebenan nutzte der Remeha-Werkskundendienst für ein Praxistraining. So brachte das System das noch komplett offene Gebäude bei einer Außentemperatur um den Gefrierpunkt auf Temperatur und meisterte so den ersten Testlauf. Seither liefert die Kaskade zuverlässig die gesamte Wärme für die beiden Gebäude.