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Schwimmende Windkraft

Erster schwimmender Windpark Europas entsteht

Die norwegische Bauservice-Firma Aibel kündigt ihren Einsatz in den jetzt beginnenden Bauarbeiten an: Das ursprünglich mit Schiffsreparaturarbeiten, dann in der Öl- und Gasindustrie und inzwischen auch in Erneuerbare-Energien-Projekten beschäftigte traditionelle Bau-und Reparaturunternehmen erklärte, ab sofort dem Projektierer Statoil bei den wesentlichen Montagearbeiten für das Hywind genannte Projekt zu helfen. Schon bisher hatte Aibel bei Ingenieurarbeiten an den schwimmenden Unterkonstruktionen und den Türmen der Anlagen  eine Rolle gespielt. Auch in der Fertigung dieser schwimmenden Fundamente und der Türme in Spanien war Aibel dabei. Nach den Vorbereitungsarbeiten für die Endmontage der schwimmenden Unterkonstruktionen werde Aibel in Zusammenarbeit mit Statoil nächste Woche bereits die Arbeiten ausführen.

Die schwimmenden Anlagen des Windparks Hywind sollen im Sommer vor Schottland festmachen. Sechs Schwimmfundamente sollen je eine Siemens-Windenergieanlage mit sechs Megawatt (MW) Leistung vom Typ SWT-6.0-154 tragen: Getriebelose Turbinen mit 154 Meter Rotordurchmesser aus der aktuellen Offshore-Anlagenklasse von Siemens. Sie werden noch ohne die Leistungserhöhung auf sieben oder acht MW ans Netz kommen, die Siemens in dieser Turbinenplattform durch eine veränderte Programmierung inzwischen vornimmt. Das 30-MW-Projekt ist das Folgeprojekt eines 2009 vor Norwegen unter demselben Namen Pilotwindrades vor der norwegischen Küste. Damals hatten Siemens und Statoil eine 2,3-MW-Getriebeanlage vertäut.

Die Substrukturen und die Siemensturbinen werden in den kommenden Monaten im Wasser zu einer Einheit montiert. Nach fünf Monaten Installation wollen die Projektpartner die Anlagen mit Schiffen aufrecht schwimmend zum schottischen Küstenort Peterhead ziehen. 25 Kilometer vor dessen Küste sollen sie dann festmachen. Laut Siemens steht die Lieferung der Anlagen nach Norwegen unmittelbar bevor.

Schon jetzt lagern auf der Montagefläche an dem Hafen der südnorwegischen Insel vier Rotorblatt-Sätze bereit, die dort vor wenigen Tagen eingetroffen sind. Eine weitere Schiffslieferung bringt morgen den fünften und letzten Satz aus drei Rotorblättern. Ende kommender Woche sei "das Eintreffen der fünf Maschinenhäuser im norwegischen Stord" zu erwarten, lässt Turbinenhersteller Siemens auf Anfrage bereits wissen: "Sie sind bereits fertig gestellt und werden gerade auf ein Transportschiff verladen", betont Pressesprecher Bernd Eilitz.

Statoil ist der Hauptinvestor des Hywind-Projekts mit einem Anteil von 75 Prozent an der projektierenden Gesellschaft. 25 Prozent gehören dem arabischen Konzern Masdar. Die Partner rechnen mit einer jährlichen Erzeugung von 135 Gigawattstunden bei einer Auslastung von gut 51 Prozent beziehungsweise umgerechnet 4.500 Volllaststunden.

(Tilman Weber)