Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Deutsche Forscher retten Umweltdaten aus den USA

Die wissenschaftsfeindliche Politik der Trump-Regierung in den USA bringt auch die Klimaforschung in Bedrängnis. Nicht nur, dass Behörden aufgelöst, Förderprogramme gestoppt und Wissenschaftler entlassen werden – es gehen auch wichtige Daten verloren, die für die Klima- und Umweltforschung weltweit von Bedeutung sind.

Zuerst werden historische Daten gesichert

Die Universität und das Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven (AWI) haben nun begonnen, solche Daten zu retten. Die beiden Forschungsinstitute betreiben die Plattform Pangea. Diese frei zugängliche Online-Bibliothek archiviert und veröffentlicht Beobachtungs- und Experimental-Daten aus der Erdsystemforschung und soll jetzt bedrohte Daten aus den USA sichern.

KI-Energiehunger: Google investiert in US-Atomkraftwerke

Die Pangea-Mitarbeiter handelten, als sie dringende Hilferufe aus der US-Behörde „National Oceanic and Atmospheric Administration“ (NOAA), erreichten, berichtet Pangea-Gesamtleiter Frank Oliver Glöckner. Die Kooperation mit NOAA, die unter anderem für Wetter- und Ozeanografieforschung zuständig ist, konzentriere sich zunächst auf historische Datensätze zu Erdbeben und heißen Quellen, solle aber nach Worten von AWI-Interimsdirektor Maarten Boersma nach Möglichkeit ausgebaut werden: „Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit den politischen Akteuren im Gespräch, um ein breites Datenrettungspaket zu schnüren.“ Das AWI ist Teil der Helmholtz-Gemeinschaft, zu der insgesamt 18 Forschungszentren zählen.

Der Verlust von Dienstleistungen ist kurzfristig nicht ersetzbar

Ziel sei es, die Daten nicht nur zu bewahren, sondern sie zu integrieren und damit langfristig öffentlich verfügbar zu machen. „Das dauert etwas länger – aber es bringt einen deutlichen Mehrwert“, sagt Janine Felden, Pangea Gruppenleiterin am AWI.

Donald Trump verfügt Pause und „Überprüfung“ der Windkraft in den USA

Kurzfristig sei die Speicherung der Daten gesichert, betont Frank Oliver Glöckner. Herausfordernd sei jedoch der drohende Verlust von Dienstleistungen wie der Datenverarbeitung: „Diese komplexen Services können wir kurzfristig nicht vollständig ersetzen.“

Wollen Sie über die Energiewende auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie einfach den kostenlosen Newsletter von ERNEUERBARE ENERGIEN – dem größten verbandsunabhängigen Magazin für erneuerbare Energien in Deutschland!

Diese Datenbanken wurden bereits gesichert:

- National Geophysical Data Center / World Data Service (NGDC/WDS): Strong motion earthquake data values of digitized strong-motion accelerograms, 1933-1994

- NOAA National Centers for Environmental Information: Seismicity Catalog Collection, 2150 BC to 1996 AD

- NOAA National Centers for Environmental Information: United States Earthquake Intensity Database, 1638-1985

- National Geophysical Data Center / World Data Service (NGDC/WDS); Berry, G; Grim, PJ et al.: Thermal (geothermal) hot springs list for the United States