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German Pellets

Pelletboom ohne Ende

„Unser Vertriebsnetz und damit der Absatz in den Kernmärkten Deutschland, Österreich, Dänemark, Italien und Belgien sind schneller gewachsen als erhofft. Mit dem Kraftwerksmarkt in Großbritannien ist ein weiterer wichtiger Markt dazugekommen. Die positive Geschäftsentwicklung basiert auf der hohen Nachfrage nach Holzpellets in nahezu allen westeuropäischen Ländern“, sagt Peter Leibold als geschäftsführender Gesellschafter zur Bekanntgabe der Vorabzahlen aus der für Ende Juni erwarteten Geschäftsbilanz. Das Wachstum in den europäischen Ländern habe „wesentlich zu dem Erfolg beigetragen“, erklärt auch die Sprecherin des Unternehmens, Claudia Röhr. Hier dürfte auch der schnell wachsende Verbrauch in Deutschland eine Rolle gespielt haben, der 2012 von 1,4 auf 1,7 Millionen Tonnen gestiegen war. gewachsen waren. Zweistellige Zuwachsraten bei Pelletheizungen und Pelletöfen hätten zu einer der steigenden Nachfrage nach Holzpellets im Privatverbrauchermarkt beigetragen.

Geman Pellets profitiert indes auch in Großbritannien bereits am Boom. Dort sind es vor allem Industrieanlagen, die beliefert werden. Denn die Gesetzgebung fördert auf der Insel den Umstieg klassischer Kohlekraftwerke auf teilweise Biomassenutzung. Und gerade für Pellets seien die Kohlefeuerungen aufgrund ähnlicher Eigenschaften der Brennstoffe in Sachen Verbrennung, Logistik und Schüttbarkeit sehr gut geeignet. Allerdings hatte Großbritannien zwar bereits in Tonnagen schon eine führende Rolle im German-Pellets-Geschäft gespielt. Beim Umsatz sind Länder wie Österreich, Italien oder Dänemark immer noch deutlich wichtiger, wie Röhr betont. Denn dort dominiert weiterhin der Privatverbrauch – wo die Pelletlieferanten wesentlich höhere Preise erzielen. Beigetragen zum Wachstum hat allerdings auch die 2011 begonnene und erst 2012 abgeschlossene Übernahme der österreichischen Glechner-Gruppe, ein ehemaliger Konkurrent, mit dem German Pellets die österreichischen Verbraucher erreichen will.

Fertigung in den USA: Ausgleich saisonaler Schwankungen

Noch in diesem Jahr wird das ostdeutsche Unternehmen auch eine Pelletfertigung in den USA mit einer Kapazität für 580.000 Tonnen eröffnen. Die Kapazität werde bereits 2013 voll ausgeschöpft, betont Röhr. Von dem Standort in Texas aus will das Unternehmen allerdings für den europäischen Markt produzieren. Denn in Europa gewinnen die Hersteller der Holzpresslinge ihren Rohstoff bisher überwiegend aus Restholz von Sägewerken. Weil diese in den Wintermonaten schließen, wo der Bedarf an Heizmaterial naturgemäß am höchsten ist, kommt es dann zunehmend zu Versorgungsengpässen. Sie führten zuletzt zu einem bisher nicht gekannten Preissprung des Biomasse-Brennstoffs, der immer noch günstiger als Heizöl ist. In den USA wiederum können sich die Wismarer mit ausreichend großen Mengen von nicht sägefähigem Totholz aus den großen Naturlandschaften leicht eindecken. Außerdem ist dort für die Branche auch der Zugriff auf frisches Holz erlaubt, da in vielen subtropischen des Landes das Holz „ein drei- bis viermal so schnelle Wachstum hat“, wie Röhr betont.

(Tilman Weber)