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Gute Aussichten für die Erneuerbaren auch fürs  Jahr 2024

Beim Ausbau von Ökostromanlagen stehen alle Zeichen auf kräftigem Wachstum. Die Kosten sinken, gleichzeitig steht die Refinanzierung der Anlagen auf relativ sichern Beinen – sei es mit der Einspeisevergütung, der Marktprämie oder mit dem Abschluss von Stromlieferverträgen (Power Purchase Agreements – PPA). Gleichzeitig verbessern sich die Bedingungen für Investitionen in die Erneuerbaren.

Kosten sinken

Günstig für die Photovoltaik ist, dass die Kosten für Komponenten wie Module, Wechselrichter und Batterien voraussichtlich weiter sinken, prognostiziert Markus W. Voigt, Geschäftsführer der Aream Group, einem Investment- und Assetmanagementunternehmen, das sich auf erneuerbare Energien spezialisiert hat. „Zudem wird erwartet, dass die Zinsen am langen Ende etwas zurückgehen und Fremdkapital wieder günstiger wird“, sagt Voigt.

Wieder mehr Fachkräfte vorhanden

Dies werde Leverage erneut attraktiver machen und den Eigenkapitaleinsatz vermindern. Der Personalengpass, der bislang den Ausbau noch hemme, scheine sich etwas zu entspannen. „Durch die Baukrise ist am Bau wenig los, wodurch mehr Personal beispielsweise für die Errichtung von Photovoltaikanlagen zur Verfügung steht“, erklärt Voigt. Dies nutze bei der Photovoltaik allerdings mehr als bei der Windkraft.

Ausbau wird sich beschleunigen

Deshalb hinkt der Ausbau der Windkraft immer noch deutlich hinter den gesetzlichen Zielen hinterher. Doch bei der Photovoltaik geht es sehr gut voran. „Der Ausbau wird sich im neuen Jahr nochmals beschleunigen. Gerade in Deutschland ist mit positiven Schritten zu rechnen“, prognostiziert Markus W. Voigt, Geschäftsführer der Aream Group, einem Investment- und Assetmanagementunternehmen, das sich auf erneuerbare Energien spezialisiert hat. „Allerdings müssten die staatlichen Ausbaupakete vollständig kommen, auch bei der Photovoltaik“, fordert er unter anderem mit Blick auf die Verschiebung der Verabschiedung des ersten Solarpakets auf 2024.

Marktbarrieren abbauen

Schließlich sollen mit diesem Solarpaket weitere Marktbarrieren für den Ausbau von Solarstromanlagen beseitigt werden. So sollen sich unter anderem die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Solaranlagen in Mehrfamilienhäusern und von Mieterstromanlagen verbessern, was ein riesiges Potenzial freisetzen kann. Auch Vereinfachungen bei der Direktvermarktung und das Repowering von Dachanlagen kann viel zur Steigerung der angeschlossenen Solarleistung beitragen. Auch bei Freiflächenanlagen sind einige Erleichterungen geplant.

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Weitere Verbesserungen in Verhandlung

Die Regierungskoalition hat sich allerdings darauf verständigt, dass das Solarpaket als Gesetz gründlich ausgearbeitet werden soll. Zudem scheinen noch weitere Änderungen auf dem Verhandlungstisch zu liegen, die unter anderem die heimische Solarindustrie unterstützen sollen. Zumindest haben dies Nina Scheer von der SPD und Konrad Stockmeier von der FDP während der Debatte über die vorgezogenen Regelungen aus dem Solarpaket im Bundestag am 15. Dezember 2023 durchblicken lassen.

Strommarktreform wird wirken

Für eine deutliche Verbesserung des Marktumfelds werde auch die Strommarktreform der EU sorgen, die 2024 auch auf Deutschland übertragen werden soll, ist sich Markus W. Voigt sicher. Denn ein wesentliches Element der Reform sind Contracts for Difference. Hier garantieren die Regierungen den Stromerzeugern langfristige Mindestpreise. Fällt der Marktpreis unter den vereinbarten Mindestpreis, zahlt der Staat die Differenz. Im Gegenzug müssen diese Stromerzeuger allerdings für neue Investitionen in erneuerbare Energien sorgen. „Damit wird eine entscheidende Grundlage für zusätzliche Investitionstätigkeit gesetzt“, ist sich Voigt sicher. „Nicht nur in Deutschland, sondern grundsätzlich in allen Ländern der EU.“

Speicher brauchen klare Regeln

Allerdings bleibe auch jenseits der Verabschiedung des kompletten Solarpakets – bestenfalls sogar noch mit weiteren Verbesserungen für die Photovoltaik, für die Politik im neuen Jahr noch viel zu tun. Denn auch der dringend notwendige Speicherausbau brauche klare Regeln, betont Voigt. Denn die Erneuerbaren ihr volles Potenzial entfalten können, müssen nicht nur die Übertragungsnetze ertüchtigt, sondern vor allem die Speicherkapazitäten erweitert werden. „Was hier bislang noch fehlt, ist die Integration der Speicher in die Ausbaustrategie mit klaren Regeln und gesetzlichen Grundlagen“, kritisiert Voigt. Hier müsse stärker priorisiert werden. Als saisonaler Speicher spiele Wasserstoff mittel- bis langfristig eine sehr wichtige Rolle. „Die Entwicklung bei grünem Wasserstoff dürfte mit erhöhter Geschwindigkeit weitergehen“, ist sich der Aream-Chef sicher.

Wie die Solar-, die Windkraft- und die verschiedenen Speicherbranchen die Marktentwicklung einschätzen, lesen Sie in der nächsten Ausgabe von ERNEUERBARE ENERGIEN. Die Ausgabe erscheint Anfang Januar 2024. Falls Sie noch kein Abo haben, können Sie hier reinschnuppern! (su)