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Solarpower Europe fordert Umdenken bei Energiesicherheit

Der Branchenverband Solarpower Europe fordert, dass die Europäische Union ihre Strategie zur Energiesicherheit auf erneuerbare Energien, Flexibilität und Elektrifizierung ausrichtet. In ihrer Stellungnahme zur Überarbeitung des EU-Energiesicherheitsrahmens (Revision of the EU Energy Security Framework) durch die EU-Kommission plädiert der europäische Solarverband für eine europäische Energieresilienz, die über die Lagerung von fossilen Brennstoffen für Notfälle hinausgeht.

Eigenes Energiesystem weiterentwickeln

Vielmehr sollten die Erneuerbaren ausgebaut werden. Diese können mit vorhandenen Rohstoffen wie Sonne, Wind und Biobrennstoffen in Kombination mit Speichern sowie Flexibilitäts- und Elektrifizierungstechnologien die Energieversorgung auch in Krisen sicherstellen. „Europas Energiesicherheitsstrategie muss sich mit ihrem eigenen Energiesystem weiterentwickeln“, betont Dries Acke, stellvertretender Geschäftsführer von Solarpower Europe, mit Blick auf die Möglichkeiten, mit Solar, Flexibilität und Elektrifizierung die Versorgung auf sichere Beine zu stellen.

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Von Energieimporten unabhängig werden

Schon jetzt spielen Solarenergie und Batteriespeichersysteme eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der europäischen Stromversorgung. Nach Angaben von Solarpower Europe sparten sie allein im Sommer 2022, also in der Spitzenzeit der europäischen Energiekrise aufgrund des brutalen Überfalls Russlands auf die Ukraine, etwa 29 Milliarden Euro bei Importen fossiler Brennstoffe ein.

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Dies zeige, dass Europa durch die Beschleunigung von Solar-, Speicher- und Flexibilitätslösungen seine Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen dauerhaft reduzieren könne. Damit können auch die Verbraucher vor unsicheren und schwankenden Energiepreisen geschützt werden.

Erneuerbare stabilisieren das Netz

Die Kombination aus Ökostrom, Speicher, Flexibilität und Elektrifizierung ist aber nur ein Schritt hin zur Energiesicherheit. Das volle Potenzial können diese Technologien unter anderem mit dem Angebot flexibler Strom-, Ausgleichsenergie- und Netzstabilitätsdienstleistungen ausschöpfen. Wenn ein solcher Markt entwickelt wird, können die Erneuerbaren komplett die fossilen Brennstoffe ersetzen, die traditionell diese Rolle übernehmen.

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Keine Abstriche bei Cybersicherheit

Energiesicherheit bedeutet aber auch die Schaffung eines robusten EU-Cybersicherheitsrahmens. Diese muss zum Schutz dezentraler Energiesysteme und Wechselrichter etabliert werden. Dies müsse auch harmonisierte Standards für die Kommunikation und Fernsteuerung der Anlagen umfassen. Bei der Fernsteuerung sollten strenge Beschränkungen etabliert werden, damit niemand Unbefugter die Anlagen einfach abschalten kann. Es sollten aber grundsätzlich bei der Speicherung von Daten die strengen EU-Anforderungen umgesetzt werden.

Wirtschaft und Klima schützen

Dies ist alles notwendig, um eine Widerstandsfähigkeit gegen wirtschaftliche und klimatische Schocks aufzubauen. Dazu müsse in ein flexibles, dekarbonisiertes System auf Basis erneuerbarer Energien investiert werden, das Bürger vor volatilen Energiepreisen schütze und Landwirtschaft und Biodiversität durch Lösungen wie Agri-PV und schwimmende Photovoltaik unterstütze, wie Dries Acke betont. „Die Verankerung von Europas Energiesicherheitsstrategie in erneuerbaren Energien, Elektrifizierung und Flexibilität ist der sicherste Weg, Bürger zu schützen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und unsere Klimaziele zu erreichen. Die Energiewende beschleunigt sich; unser Energiesicherheitsrahmen muss sich anpassen“, fordert er.

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EU überarbeitet Sicherheitsrahmen

Hintergrund ist die Überarbeitung des EU-Energiesicherheitsrahmens durch die Europäische Kommission. Diese hatte betroffene Branchen zur Stellungnahme aufgefordert, um die Überarbeitung bis Anfang 2026 abschließen zu können. Das Positionspapier „Securing Europe’s Energy Future“ steht auf der Internetseite von Solarpower Europe zum Download bereit.