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Gewerbespeicher sorgt in Litauen für Energiesicherheit

Der Speicherhersteller Fenecon hat im litauischen Kaunas seine erste Anlage im Baltikum in Betrieb genommen. Der Home-20-Speicher des bayerischen Anbieters wurde in das Energiesystem von Elinta integriert. Das Unternehmen entwickelt und produziert in der litauischen Metropole Batteriepacks, Motoren und Antriebsstränge für Elektroautos. Dafür ist viel Strom notwendig.

28 Kilowattstunden Solarstrom zwischenspeichern

Diese deckt Elinta unter anderem mit seiner Solaranlage auf dem Dach des Gebäudes im Nordwesten von Kaunas ab. Der jetzt installierte Speicher kann 28 Kilowattstunden der Energie vom Dach zwischenlagern und bei Bedarf mit einer Leistung von bis zu 20 Kilowatt ins Gebäudenetz einspeisen. Dies geschieht über einen Hybridwechselrichter, der eine Leistung von 20 Kilowatt erreicht, um den Strom aus den Lithium-Eisenphosphat-Batterien des Speichers bereitzustellen. Gesteuert wird das gesamte System vom Fenecon-Energiemanagement (FEMS), das wiederum über eine eigene App bedient werden kann.

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Der Speicher maximiert aber nicht nur den Eigenverbrauch des produzierten Solarstroms. Er unterstützt auch die integrierte Ladung der Elektroautos bei Elinta, Netzdienste, die KI-basierte Implementierung dynamischer Stromtarife und die Notstromversorgung.

Energieunabhängig bis 2050

Für Fenecon ist es das erste Projekt im Baltikum, das das Unternehmen mit dem neuen Regionalpartner Elinta realisiert hat. Das Pilotprojekt zur Energiespeicherung und damit der Markteintritt in Litauen werden durch das Ausbauprogramm für erneuerbare Energien in Litauen unterstützt. Litauen ist für Fenecon ein strategisch passender Markt. Denn die Regierung in Vilnius hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 vollständig Energieunabhängigkeit zu werden. Außerdem befindet sich das Land derzeit im Übergang vom bisherigen BRELL-Stromnetz, das die benachbarten Länder des Baltikums, Russland und Belarus verbindet, zum europäischen Stromnetz.

Ausländische Risikokomponenten ausgeschlossen

Zudem hat Energiesicherheit für alle Länder des Baltikums eine hohe Priorität beim Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Damit spielen Speichersysteme eine wichtige Rolle – neben der Integration in das europäische Stromnetz. Dabei werden bestimmte ausländische Komponenten explizit ausgeschlossen. Bei Fenecon verweist man darauf, dass Litauen ein Gesetz verabschiedet hat, das chinesischen Unternehmen den Fernzugriff auf Steuerungssysteme von Solar- und Windparks sowie Batterieanlagen mit einer Leistung über 100 Kilowatt verbietet. Es sei denn, es wurden vorher zusätzliche Cybersicherheitsvorkehrungen getroffen. Dies unterstreiche die Sorge, dass das nationale Stromnetz anfällig für Manipulationen oder Störungen werde, wenn kritische Leistungselektronik oder Kommunikationsmodule im Ausland hergestellt und ferngesteuert würden, teilt Fenecon mit.

Kein Zugriff aus dem Ausland

Deshalb sind die baltischen Länder für den Speicherhersteller aus Bayern ein willkommener Markt. Denn die Systeme erfüllen die Kriterien, die Vilnius an Komponenten der Energieversorgung anlegt. Schließlich kann auf die Systeme von Fenecon nicht aus dem Ausland zugegriffen werden. Zudem werden alle Daten auf Basis von EU-Vorschriften in Deutschland gespeichert und verwaltet. Dies gewährleiste die Einhaltung der lokalen Rechtsvorschriften und stärke die Netzunabhängigkeit und Cyberresilienz.