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Cop26 in Glasgow

Nachzügler schärfen Klimaschutzziele

Die wegen der Coronapandemie schon um ein Jahr verschobene Welt-Klimaschutzkonferenz COP26 vom 31. Oktober bis 12. November treibt weitere Staaten zu neuen Bekenntnissen an. Auf der von den Vereinten Nationen (UN) veranstalteten COP26 in Glasgow sollen die Staaten neue Maßnahmen und Energiewende- und Klimaschutzziele nachlegen. Dies ist notwendig, um die 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris vereinbarte Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad Celsius und möglichst auf nur 1,5 Grad zu ermöglichen. Gemäß einem UN-Bericht vom September würde die Erderwärmung im Vergleich zum Klima vor der Industrialisierung bei Befolgen der von den Staaten vorgelegten Maßnahmen 2,7 Grad Celsius erreichen. Diese Bilanz zog die UN aus den nationalen Klimaschutzverpflichtungen von 191 Ländern, von denen bis Juli nur 130 ihre Beiträge nachgebessert hatten. Nachbesserungen hätten gemäß UN-Agenda bis Ende 2020 bei der UN eingehen müssen.

Im Oktober ratifizierte nun die Türkei das Pariser Abkommen als letztes der 20 wirtschaftlich größten Industrieländer. Russland versprach, bis 2060 klimaneutral zu werden. Moskau passte sich so der Selbstverpflichtung Chinas an, des Landes mit dem größten jährlich emittierten Volumen an Kohlendioxid (CO2), das den Treibhauseffekt mitbewirkt. Andere Länder sowie die Europäische Union wollen 2050 klimaneutral sein. Derweil kritisierte die britische Königin die hinter den Worten zurückbleibenden Taten der Politiker. In einem vom Fernsehen mitgeschnittenen Gespräch mit Parlamentariern sagte Queen Elizabeth, sie sei genervt.

Dass Ziele nicht gleich zur Energiewende führen, zeigen Länder, die von Kohle- und Gas- auf emissionsfreie Atomkraftwerke umsteigen wollen (siehe links). Auch der türkische Staatschef Recep Erdoğan sucht diesen Weg. Hingegen wollen mit Indien und Großbritannien 2 der 20 größten Wirtschaftsnationen die Kohlekraft hochfahren. Während London explodierende Gaspreise für einen Wechsel hin zum CO2-reicheren Brennstoff verantwortlich machte, leidet Indien unter Stromknappheit, weil zu wenig Kohle importiert wurde. 70 Prozent der eigenen Stromversorgung basieren auf Kohle. Indien will nun mehr Kohle fördern. (TW) 

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