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Solarstrom für die Schiene

Die Bahn könnte künftig einen Teil ihres enormen Energiebedarfs mit Solarstrom decken – direkt eingespeist ins eigene 16,7‑Hertz‑Bahnstromnetz. Im Projekt PV4Rail entwickelte ein Forschungskonsortium unter Leitung des Fraunhofer ISE dazu erstmals einen passenden Zentralwechselrichter mit zwei Megawatt (MW) Leistung und 96,6 Prozent Wirkungsgrad. Damit wäre die direkte Integration von Photovoltaik (PV) in die Bahnstrominfrastruktur technisch machbar.
Das Potenzial ist gewaltig: Entlang der bundesweiten Schienenwege könnten theoretisch über 37 Gigawatt (GW) PV-Leistung installiert werden – das Vierfache des aktuellen Bahnstrombedarfs von rund 7,5 Terawattstunden jährlich. Kleinere Anlagen bis fünf MW könnten künftig direkt in die Oberleitung einspeisen, größere Systeme über Unterwerke bis zwölf MW oder über eigene Bahnstrom-Unterwerke mit 110-Kilovolt-Anschluss. Noch fehlen geeignete regulatorische Rahmenbedingungen, damit solche Anlagen wirtschaftlich betrieben werden können. Während in Österreich mehr als zehn MW an Bahnstrom-PV-Anlagen am Netz sind, existieren in Deutschland bislang nur Pilotprojekte. Das Fraunhofer ISE sieht dennoch große Chancen, die Bahnenergieversorgung durch erneuerbare Quellen resilienter und klimafreundlicher zu gestalten – ein weiterer Schritt der Energiewende auf der Schiene. (NW)