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Windstromrekord und Energiebilanz

Österreich zwischen Top und Flop

Katharina Garus

Windkraftwerke in Österreich haben am 25. Dezember 2018 38 Prozent der heimischen Stromversorgung gedeckt. Laut IG Windkraft ist das die höchste je gemessene Windstromerzeugung an einem Tag in Österreich. Ein Rekord, von dem man sich nicht täuschen lassen darf. Denn durch den steigenden Stromverbrauch des Landes sinkt der Anteil der Erneuerbaren an der Stromversorgung Österreichs, wie die aktuelle Energiebilanz der Statistik Austria belegt.

Rekord bei heimischer Windstromproduktion

Am ersten Weihnachtsfeiertag hat Österreich mit 57 Gigawattstunden so viel Windstrom an einem Tag erzeugt wie noch nie. Alle rund 1.300 österreichischen Windräder liefen beinahe den ganzen Tag auf Volllast. Damit erreichte die Windkraft einen Anteil von 38 Prozent an der Stromversorgung. Über das Jahr gesamte 2018 betrachtet, rechnet die IG Windkraft damit, dass die Windenergie rund 11 Prozent des Stromverbrauchs decken konnte.

„Bis 2030 könnte die Windkraft mit 22,5 Terrawattstunden sauberem Windstrom sogar 26 Prozent der heimischen Stromversorgung bereitstellen und einen wertvollen Beitrag zum Ziel der Bundesregierung leisten“, sagt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Energiebilanz im Rückwärtsgang

Mittelfristig betrachtet ist der Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtenergiebilanz Österreichs in jüngster Vergangenheit jedoch gesunken. Erst Ende November 2018 hatte Statistik Austria die endgültige Energiebilanz für das Jahr 2017 vorgelegt. Demnach stieg der energetische Endverbrauch des Landes 2017 gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent. Der Verbrauch von Energie aus erneuerbaren Energieträgern stieg dem gegenüber nur um 0,3 Prozent. Laut IG Windkraft sankt damit der Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent und liegt nun bei 32,6 Prozent.

„Die Zahlen sind insofern erschreckend, da in allen relevanten Bereichen die Anteile der erneuerbaren Energien erstmals seit langem wieder sinken“, stellt Moidl fest und fordert klare und rasche Taten beim Ausbau der erneuerbaren Energien. „In Anbetracht des Zielwertes von 34 Prozent, den Österreich verbindlich bis 2020 erreichen muss, ist das keine gute Nachricht“, bemerkt Moidl, der sich gleichzeitig optimistisch zeigt: „In Katowice ist Österreich der ‚High Ambition Coalition‘ beigetreten. Somit können wir hoffen, dass den vielen Worten nun im neuen Jahr der ambitionierte Ausbau der erneuerbaren Energien folgt.“