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Europas größter PEM-Elektrolyseur in Betrieb

Mit einer Leistung von 10 MW ist sie Europas größte PEM-Wasserstoff-Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff:  Die REFHYNE steht im Shell Energy and Chemicals Park Rheinland in Wesseling und hat  den Betrieb aufgenommen. 

Die Anlage eines Europäischen Konsortiums, gefördert von EU Fuels Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU), wird pro Jahr bis zu 1300 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Gleichzeitig plant Shell die Errichtung einer100-MW-Elektrolyse-Anlage, REFHYNE II. Baubeginn könnte 2022 sein.  

„Nordrhein-Westfalen ist Wasserstoffland“, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bei der Eröffnungsveranstaltung in Wesseling: So lege NRW den Grundstein für eine moderne und grüne Industrie mit hoch qualifizierten Arbeitsplätzen. „Schon heute kommen 30 Prozent der deutschen Wasserstoff-Nachfrage aus der nordrhein-westfälischen Industrie. Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Nachfrage bis 2030 verdoppeln wird.“ Deshalb brauche man innovative Lösungen, die zu einer CO2-neutralen Deckung des Wasserstoffbedarfs beitragen. Projekte wie REFHYNE zeigten nach seiner Auffassung, wie mit Innovationen Ökologie und Ökonomie zu vereinbaren sind. Dass dabei auch die erneuerbaren Energien als Grundstofflieferant wichtig sind, klammerte Laschet lieber aus. NRW hat in den vergangenen Jahre auf die Bremse getreten, was etwa den Windausbau anbelangt. 

Sein Unternehmen habe die gesamte Wertschöpfungskette im Blick; vom Einstieg in die Stromproduktion mit Offshore-Wind über den Ausbau der Kapazität für die Wasserstoffproduktion bis hin zum Vertrieb über alle Sektoren hinweg, sagte Huibert Vigeveno, Vorstandsmitglied der Royal Dutch Shell. 

Shell will bis spätestens 2050 im Einklang mit der Gesellschaft ein Netto-Null-Emissionsunternehmen werden. Im Zuge der Powering Progress Strategie hatte Royal Dutch Shell Anfang des Jahres bekannt gegeben, die Zahl der weltweiten Raffinerie-Standorte auf fünf zu reduzieren und diese in Shell Energy and Chemical Parks zu transformieren. Dadurch wird die weltweite Produktion fossiler Kraftstoffe bei Shell bis 2030 um 55 Prozent sinken.

Auch im Rheinland sollen künftig mehr und mehr nachhaltige Chemie- und Energieprodukte hergestellt werden. Rohstoffe für die Produktion werden dann seltener Erdöl, sondern Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe und Biomasse sein. Dafür sollen alte Anlagen abgebaut, neue geschaffen und vorhandene umgerüstet oder umgewidmet werden. Neben der 100-MW-Elektrolyse REFHYNE II ist etwa eine Bio-PTL-Anlage geplant, in der aus grünem Strom und Biomasse synthetische Flugkraftstoffe und Rohbenzin hergestellt werden sollen. Synthetische Kraftstoffe gelten als Hoffnungsträger, um den Ausstoß von CO2 vor allem in der Luftfahrt deutlich zu reduzieren. Beide Projekte befinden sich in einem fortgeschrittenen Planungsstadium, stehen aber noch vor einer finalen Investitionsentscheidung. Für eine Anlage zur Herstellung von Bio-LNG für den Schwerlastverkehr wurde hingegen bereits der Konstruktionsauftrag erteilt. 

„Aber wir denken noch weiter: Wir wollen den Werkszaun öffnen, um mit Investoren und Partnern entlang der Energie- und Chemie-Wertschöpfungskette zusammenzuarbeiten - bis hin zu Joint-Venture-Anlagen. Darüber hinaus wollen wir in Wesseling einen Energy Campus entwickeln. Hier können Unternehmen, Start-ups, Forschungs-Einrichtungen und weitere Akteure die Entwicklung von Technologien für die Energiewende vorantreiben“, sagte der Direktor des Shell Energy and Chemicals Park Rheinland, Dr. Marco Richrath.

Bart Biebuyck, Executive Director, EU Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCHJU) sagte: „Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen, müssen wir unser Energiesystem komplett umbauen. Grüner Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle für die Elektromobilität und in der Industrie spielen. Grüner Wasserstoff hat großes Potential, jene Sektoren zu dekarbonisieren, in denen der direkte Einsatz von erneuerbaren Energien noch nicht möglich ist. Entsprechend wollen wir die Markteinführung von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien beschleunigen, um deren Vorteile für Europa zu erschließen.”