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Baskische Meereswindturbine auf dem Katamaran

In der dritten Septemberwoche startete die Zwei-Megawatt-Testanlage auf dem offiziell als „katamaranähnlich“ beschriebenen Betonschwimmkörper an ihrem Standort zwei Meilen vor der baskischen Küste ihren Netzbetrieb. Tatsächlich erinnert das Demo-Sath genannte Floßkonzept der schwimmenden Offshore-Windenergieanlage in seiner Gestalt auch an ein motorisiertes Schlauchboot mit zwei parallelen schlauchförmigen Lufttanks. Nahe an einem der beiden Tanks-Enden steht mittig zwischen den beiden Schwimmern der Turbinenturm und trägt die Zwei-MW-Maschine und ihren Rotor.

Technologische Besonderheit des Konzepts ist die Verankerung aus hybriden Ankerleinen aus Ketten und Kunstfaserseilen, die diese Schwimmplattform zwar auf Position halten, aber eine beweglische Ausrichtung des Katamarans oder Schwimmtonnenduos in Wellen- und Strömungsrichtung zulassen. Dies dürfte die Lasten auf die Konstruktion verringern. Der Meeresboden ist am Standort der Anlage 85 Meter tief unter dem Wasserspiegel.

Das Projekt sollte nach früheren Plänen der entwickelnden Firmen Saitec aus Spanien sowie Energiekonzern RWE aus Deutschland und Japans Versorger Kansai Electric Power (Kepco) schon 2021 in die See stechen. Nun beginnt eine zweijährige Testphase für das neue Floating-Offshore-Windkraftkonzept.

Spanien erhielt nach jüngsten politischen Beschlüssen einen Fahrplan zur Installation schwimmender Offshore-Windparks mit einer gesamten Erzeugungskapazität von drei Gigawatt bis im Jahr 2030. Bislang hat das Land allerdings nur eine weitere Demo-Offshore-Windenergieanlage in Betrieb genommen, deren Unterwasserkonstruktion auf den Seeboden reicht und die Errichter eher konventionell fest in den Meeresboden getrieben haben. Allerdings steht die 2019 in Betrieb gegangene Fünf-Megawatt-Windenergieanlage vor der Insel Cran Canaria keineswegs auf einem konventionellen Anlagenfuß. Das Konzept des Elican/Elisa genannten Projektes besteht aus einem Schwerlastfundament und die Turm- und Anlagenerrichtung nutzt ein Teleskopsystem. Damit die Anlage keine sehr hohen Kräne braucht, teilten die Entwickler den Turm in drei Betonabschnitte, die sie bei der Errichtung zunächst ineinanderstecken, um dann das Maschinenhaus und die Rotorblätter in eher geringer Nabenhöhe aufzusetzen. Danach schiebt die Konstruktion die drei Turmteile wie ein Teleskop nach oben und stemmt Maschinenhaus und Rotor in die gewünschte Nabenhöhe.

Demo-Sath ist die nun fünfte europäische Schwimmtechnologie, die eine Turbine mit mehr als einem Megawatt Nennleistung trägt, ins Netz einspeist und in der offenen See steht.

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