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Handelsstreit um Polysilizium

Peking legt endgültige Zölle fest

Der Solarhandelsstreit zwischen den USA und China findet kein Ende. Während Solarworld zu Beginn dieses Jahres in den USA erneut eine Antidumpingklage gegen chinesische Zell- und Modulhersteller eingereicht hat mit dem Ziel, die Schlupflöcher zu schließen, erhebt China nun definitiv Schutz- und Antidumpingzölle auf Silizium aud den USA und Südkorea zur Herstellung von Solarzellen. Das teilt das chinesische Handelsministerium (MOFCOM) mit.

Regelung gilt ab sofort

Die Regelung gilt ab sofort und für die kommenden fünf Jahre. Schon im Juli des vergangenen Jahres hat China vorläufige Antidumpingzölle zwischen 2,4 und 57 Prozent auf koreanisches Polysilizium eingeführt. Im September folgte die Entscheidung, auch Polysilizium aus den USA mit einem Zoll von bis zu 6,5 Prozent zu belegen. Mit der Entscheidung, diese Zölle endgültig festzulegen, reagiert China auf die zweite Runde der Antidumpinguntersuchung der Vereinigten Staaten gegen Photovoltaikprodukte aus China und Taiwan, die heute beginnt.

Zolltarif hängt von Dumpingrate ab

Die Höhe der Zölle für die einzelnen Hersteller hängen davon ab, wie hoch Peking die Subventions- und Dumpingrate errechnet. So werden die Produkte des Branchenriesen OCI aus Südkorea nur mit einem Zoll von 2,4 Prozent belegt, während die südkoreanischen Hersteller KCC und Korean Advanced Materials 48,7 Prozent Schutzzoll bezahlen müssen. Die Produkte der führenden amerikanischen Hersteller Hemlock Semiconductor und Sun Edison belegt Peking mit Schutzzöllen von 53,3 und 43,7 Prozent. Den höchsten Zollsatz muss der norwegische Hersteller REC Solar Grade Silicon und REC Advanced Silicon Materials bezahlen. Zwar fallen europäische Unternehmen eigentlich nicht unter die Zölle. Doch REC stellt sein Polysilizium in den amerikanischen Bundesstaaten Washington und Montana her, so dass Peking diese Produkte als amerikanisches Polysilizium einstuft. Inzwischen haben die chinesischen Hersteller ihre Produktionskapazitäten ausgebaut und ihre Technologie verbessert, so dass kaum zu befürchten ist, dass die Preise für Polysilizium und damit für Zellen und Module aus China durch die Schutzzölle steigen werden. (Sven Ullrich)