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Hochsee-Windpark

DanTysk geht in entscheidende Phase

DanTysk - Errichterschiff Pacific OspreyMit dem Errichterschiff „Pacific Osprey“ werden voraussichtlich ab 2012 die Windräder für DanTysk in die Nordsee gestellt. Das Spezialschiff kann bis zu zwölf Turbinen auf einmal transportieren und installieren.Grafik: Swire Blue Ocean (SBO)

Die Planungen für den 69 Kilometer vor Sylt in der deutschen Nordsee gelegenen Hochseewindpark DanTysk gehen in die entscheidende Phase: Für das gemeinsam vom Energieversorger Vattenfall und den Stadtwerken München (SWM) betriebene Projekt sind die fünf Hauptlieferanten unter Vertrag genommen worden. Die Innerparkverkabelung wird das niederländische Wasserbau-Unternehmen van Oord vornehmen. Zu den vereinbarten Leistungen gehören Planung, Lieferung, Verlegung und das Einziehen der Kabel in die Stahlfundamente der 80 Windkraftanlagen. Die insgesamt 111 Kilometer langen Kabel werden die Windturbinen mit dem Offshore-Umspannwerk verbinden.

„Ausschlaggebend für den Zuschlag für Van Oord war dessen Fahrzeugflotte, die eine zeiteffiziente und daher kostengünstige Verlegung garantiert“, sagte Georg Friedrichs, Vattenfall-Geschäftsgebietsleiter für den Bereich Offshore Wind. Das international tätige Unternehmen könne umfangreiche Erfahrungen beim Bau von Offshore-Windparks vorweisen. Unter anderem war Van Oord am Bau des ersten deutschen Hochseewindparks Alpha Ventus beteiligt. 

Seekabelverlegung mit Spezialschiff und Unterwasserfahrzeug ab Frühjahr 2013

Die Verlegearbeiten im 71 Quadratkilometer großen Windpark DanTysk sollen im Frühjahr 2013 beginnen und etwa sechs Monate dauern. Das dafür verwendete Spezialschiff kann die gesamten Kabel in vier Teilladungen aufnehmen und versenkt sie per mit einem Spülschwert ausgerüsteten Unterwasserfahrzeug etwa anderthalb Meter tief im Meeresboden. Die zehn bis 14 Zentimeter dicken Seekabel sind außerordentlich robust verarbeitet, um aufwendige Instandsetzungsarbeiten möglichst von vornherein auszuschließen. Eine Stahldrahtummantelung mit außenliegender Kunststoffschicht schützt sie vor mechanischen Einwirkungen. Die bei DanTysk verwandten Kupferkabel sind für 33 Kilovolt Wechselspannung ausgelegt und haben Querschnitte von 120, 300 und 500 Quadratmillimetern. Neben den drei Phasen sind die Kabel außerdem mit Lichtwellenleitern ausgestattet, die im Betrieb den Datenaustausch zwischen Turbinen und Umspannwerk sowie die Fernsteuerung und Überwachung der Turbinen vom Kontrollzentrum im dänischen Esbjerg aus ermöglichen. Jeweils zehn Turbinen werden in Reihe geschaltet und mit dem im Hochseewindpark befindlichen Umspannwerk verbunden. Die Abstände zwischen den einzelnen Windrädern betragen rund 1000 Meter.

DanTysk - LageplanDas Gebiet von DanTysk befindet sich knapp 70 km westlich von Sylt nahe der Grenze zur dänischen Nordsee in der deutschen AWZ. Über ein 205 km langes Kabel (hier gelb eingezeichnet) gelangt der Strom zum Umspannwerk Büttel.Grafik: VattenfallStrom gelangt über 205 Kilometer Kabel nach Schleswig-Holstein

Das 155/33-Kilovolt-Offshore-Umspannwerk wird vom Konsortium Strukton / Hollandia geliefert und installiert. Vom Umspannwerk wird der Strom zur Konverterplattform SylWin alpha des Übertragungsnetzbetreibers Tennet weitergeleitet, in der er in verlustarmen Gleichstrom umgewandelt wird. Von dort wird der Strom über ein rund 205 Kilometer langes Kabel zum Festland gebracht und im schleswig-holsteinischen Umspannwerk Büttel ins deutsche Höchstspannungsnetz eingespeist.

DanTysk soll 1300 GWh Strom für bis zu 400.000 Haushalte produzieren

DanTysk – der aus dem Dänischen abgeleitete Name setzt sich aus „Dan“ für Danmark und „Tysk“ für Tyskland (Deutschland) zusammen – liegt in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) direkt an der Grenze zu Dänemark. Nach der für Ende 2013 / Anfang 2014 geplanten Inbetriebnahme soll der Offshore-Park bis zu 400.000 Haushalte mit jährlich etwa 1300 Gigawattstunden (GWh) Strom versorgen. Die Rotoren der von Siemens gebauten, jeweils 3,6 Megawatt (MW) starken Turbinen, die ab 2012 installiert werden sollen, haben einen Durchmesser von 120 Metern. Insgesamt ragen die Windräder maximal 148 Meter aus dem Wasser. Damit die Anlagen den bis zu 18 Meter hohen Wellen trotzen können, werden sie auf 900 Tonnen schweren Gründungspfählen verankert. Diese sogenannten Monopile-Fundamente haben nach Angaben des Offshoreforums Windenergie einen Durchmesser von sechs Metern und werden ihrerseits mit 35 Meter tief in den Meeresboden getriebenen Stahlpfählen befestigt. Insgesamt wird für den 288-MW-Hochseewindpark, der die Umwelt von circa 580.000 Tonnen CO2 entlastet, mehr als eine Milliarde Euro investiert.

(Andreas Haude)