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Nach Fuhrländer-Insolvenz

W2E: Turbulenzen überstanden

Am 24. Mai meldete W2E den ersten großen Meilenstein seit seiner Loslösung von der insolventen Fuhrländer AG: Mit dem Lizenznehmer Nupower, einem indischen Stromproduzenten, hat das Unternehmen eine neue Produktionshalle in Bhuj im Nordwesten Indiens in Betrieb genommen. „Dieses Jahr will Nupower hier 50 Megawatt produzieren. Nächstes Jahr sollen es 300 sein“, sagt W2E-Geschäftsführer Christoph Klewitz.

Gefertigt werden zunächst Anlagen mit 2,05 Megawatt und 93 Meter Rotordurchmesser. Bekannt ist dieser Typ noch als ev2.93 von der insolventen Fuhrländer-Tochter Eviag. In Indien soll er nun oft auf Gittermasten mit 120 bis 140 Meter Höhe gestellt werden. Denn im Zielbundesstaat Gujarat sind die Winde schwach, dafür ist aber die Vergütung hoch. Um den schwachen Winden künftig noch besser Rechnung zu tragen erhält die Anlage nun außerdem ein Blattupgrade: „Im September installieren wir die Anlage mit 100 Meter Rotor in Mecklenburg-Vorpommern“, sagt Klewitz. Dort soll sie zertifiziert werden.

Anlage mit Hybriddrive kommt im August 

Sie ist nicht die einzige Turbine, die W2E dort installieren will: Ab der zweiten Augustwoche soll der lang ersehnte Prototyp der W2E-120/3fc die Landschaft überragen. Die Anlage, besser bekannt als FL 3000, ist ausgestattet mit einem Hybridgetriebe des Herstellers Winergy und wird etwas mehr als drei Megawatt leisten. Den Bau des Prototyps musste W2E allein schultern. „Durch die Insolvenz von Fuhrländer ist das nicht gerade einfacher geworden, aber eine regionale Bank hat uns schließlich die Finanzierung gegeben“, sagt Klewitz.

Schon in der nächsten Woche startet die Montage: In der Fertigungshalle von Turbinenhersteller Kenersys in Wismar. Kenersys wartet derweil auf einen Lizenznehmer, der die hauseigene Entwicklung in Wismar produzieren will.

Neben dem Prototyp in Deutschland setzt W2E für die Nullserie der Anlage mit Hybridgetriebe vor allem auf die Ukraine. Die ukrainische FWT, ein Unternehmen des Fuhrländer-Investors Maxim Efimov, plant dieses Jahr eine Anlage, 2014 könnten zehn weitere folgen. „Für uns ist es wichtig, dass die Turbine Nullserienstatus bekommt“, sagt Klewitz.

Vom Bauengagement FWTs profitiert W2E auch aktuell noch: Nach der Fuhrländer-Insolvenz sind die Lizenzrechte an der 2,5-Megawatt-Anlage FL 2500 an das Unternehmen zurückgeflossen. Die baut nun FWT in W2E-Lizenz. 60 Stück sind es bisher in der Ukraine gewesen. „Jetzt will FWT mit den nächsten Projekten nachlegen“, sagt Klewitz.

(Denny Gille)