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Photovoltaikförderung in Großbritannien

Regierung kürzt Einspeisevergütung

Das britische Energieministerium (Department of Energy and Climate Change – DECC) senkt zum 1. November die Einspeisetarife für Photovoltaik. Als Grund nennt das DECC, dass die festgelegten Zubaugrenzen in mindestens zwei der drei Anlagenklassen erreicht sein werden. So wurden im Vereinigten Königreich im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 31. Juli dieses Jahres im Anlagensegment bis zehn Kilowatt Leistung insgesamt 163,769 Megawatt installiert. Der Zubau von Anlagen mit einer Leistung zwischen zehn und 50 Kilowatt betrug im gleichen Zeitraum 57,091 Megawatt. Den geringsten Zubau verzeichnete das für die Erfassung des Zubaus zuständige Office of the Gas and Electricity Markets (Ofgem) mit einer insgesamt installierten Leistung von 13,938 Megawatt in der Anlagenklasse über 50 Kilowatt. Mit ihrer jüngsten Entscheidung senkt die Regierung in London nur einem Monat nach Inkrafttreten der letzten Tarifkürzung die Einspeisevergütung schon zum dritten Mal in diesem Jahr.

Tarife für Freilandanlagen werden nicht gekürzt

Die neue Regelung legt fest, dass Strom aus Photovoltaikanlagen mit einer Leistung bis vier Kilowatt, die nach dem 1. November installiert werden, nur noch mit 15,44 statt bisher 16 Pence (19,74 statt bisher 20,18 Eurocent) vergütet wird. Für Solarstromanlagen mit einer Leistung von vier bis zehn Kilowatt sinkt die Einspeisevergütung von bisher 14,5 auf 13,99 Pence (18,28 auf 17,64 Eurocent) pro Kilowattstunde. Betreiber von Anlagen mit einer Leistung zwischen zehn und 50 Kilowatt erhalten dann nur noch 13,03 statt bisher 13,5 Pence (16,43 statt bisher 17,03 Eurocent) für eine Kilowattstunde eingespeisten Solarstroms. Das Energieministerium in London verschont noch größere Anlagen von der Kürzung,da deren festgelegte Zubaugrenze noch nicht erreicht ist. Es gelten weiterhin die Tarife, die am 1. August in Kraft getreten sind. Demnach wird Strom aus Anlagen mit einer Leistung zwischen 50 und 150 Kilowatt mit 11,5 Pence (14,5 Eurocent) pro Kilowattstunde vergütet. Betreiber von Solargeneratoren mit einer Leistung zwischen 150 und 250 Kilowatt bekommen 11 Pence (13,87 Eurocent) pro Kilowattstunde für ihren ins Netz eingespeisten Strom. Für Anlagen mit einer Leistung über 250 Kilowatt gibt es noch 7,1 Pence (8,95 Eurocent) pro Kilowattstunde Solarstrom. Dieser Tarif gilt auch für alle Freilandanlagen unabhängig von ihrer Leistung. Es sein denn, die Anlage liefert Strom für eine Gebäude, auf dem schon eine Solaranlage installiert ist. Dann wird sie wie eine Gebäudeanlage behandelt.

Photovoltaik weiterhin attraktive Investition

In der Branche stößt die nochmalige Senkung der Einspeisetarife in diesem Jahr auf wenig Gegenliebe. Schließlich ist der britische Photovoltaikmarkt schon nach der ersten Tarifkürzung stark zurückgegangen. Der Branchenverband Solar Trade Association (STA) macht die negative öffentliche Diskussion für den schwachen Markt verantwortlich, die durch die Tarifkürzungen hervorgerufen wurden. Allerdings betont der STA, dass eine Photovoltaikanlage immer noch eine lohnende Investition ist. Schließlich sinken nicht nur die Einspeisetarife sondern auch die Preise für die Anlagen. „Unsere Zahlen zeigen, dass Solarenergie eine sichere Investition ist“, erklärt Paul Barwell, Geschäftsführer der STA. „Trotz des derzeit trägen Marktes kann die Industrie darauf vertrauen, dass die neuen Tarife zwar niedrig aber durchaus brauchbar sind“, ergänzt sein Vorsitzender Alan Aldrige. „Die Hauseigentümer sollten darauf vertrauen, dass die neuen Tarife attraktivere Renditen versprechen als sie anderswo geboten werden.“ Auch beim Energieministerium ist man zuversichtlich, dass der britische Photovoltaikmarkt trotz der Kürzungen bald in Schwung kommen wird. Denn „die Solarenergie im Vereinigten Königreich ist weiterhin ein attraktives Angebot für viele Verbraucher angesichts der dezentralen Erzeugungstechnologie und weil wir eine langfristige Subvention für die Technologie eingeführt haben, kann die Industrie voller Vertrauen mit einem Wachstum rechnen“, sagt Energieminister Greg Parker. (Sven Ullrich)