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Photovoltaikunternehmen in der Insolvenz

Solarwatt wieder im Geschäft

Die Gläubiger von Solarwatt haben die Bitte des Vorstandsvorsitzenden Detlef Neuhaus erhört und dem gemeinsam vom Dresdner Photovoltaikhersteller und der Salans LLP erstellten Restrukturierungsplan zugestimmt. Damit hat das Unternehmen die wichtigste Hürde im seit dem 13. Juni dieses Jahres laufendem Insolvenzverfahren genommen. „Sobald die Planbestätigung rechtskräftig ist, wird das laufende Insolvenzverfahren aufgehoben“, erklärt der vom Dresdner Amtsgericht bestellte Insolvenzverwalter Rainer M. Bähr. Das zuständige Amtsgericht in der sächsischen Landeshauptstadt hat den am 31. Juli eingereichten Restrukturierungsplan inzwischen abgesegnet. Damit agiert Soalrwatt als voll durchsaniertes Unternehmen wieder regulär am Markt. „Ein wesentlicher Bestandteil des von den Gläubigern verabschiedeten Restrukturierungsplans ist die verstärkte Fokussierung des Unternehmens auf den zukunftsträchtigen Systembereich“, erklärt Neuhaus den Inhalt. „Nach Abschluss der Sanierung wird Solarwatt in der Lage sein, die derzeitige Marktkonsolidierung aus einer Position der Stärke zu durchlaufen und an dem wachsenden Markt für innovative, auf Solarstrom basierenden Systemlösungen teilzuhaben.“

Gläubiger erhalten zunächst 16 Prozent der Forderungen

Die Zustimmung der Gläubiger war so wichtig, weil diesen wesentliche Beiträge zur Sanierung von Solarwatt abverlangt werden. So sieht der Plan vor, dass nicht-nachrangige, unbesicherte Insolvenzgläubiger wie Lieferanten und Anleihegläubiger vier Wochen nach Bestätigung des Restrukturierungsplans zunächst erst einmal 16 Prozent ihrer angemeldeten und bestätigten Forderungen erhalten. Erst im Februar 2015 bekommen sie dann weitere 1,5 Millionen Euro, die auf alle anspruchsberechtigten, nicht-nachrangigen Insolvenzgläubiger aufgeteilt werden. Voraussetzung dafür ist, dass eine entsprechende Rückstellung zum 31. Dezember 2014 aufgelöst werden kann.

Großteil der Arbeitsplätze gesichert

Grundlage der Restrukturierung ist eine Kapitalspritze des Unternehmers Stefan Quandt, der Solarwatt als Ankeraktionär begleiten wird. Mit einer von Quandt zu 94 Prozent gezeichneten Kapitaleinlage von fünf Millionen Euro wird zunächst das Grundkapital erhöht. Zusätzlich stellt Quandt den Dresdnern weitere fünf Millionen Euro als Gesellschaftsdarlehen zur Verfügung, um den Ausbau des Systembereichs weiter voranzutreiben. Schon im letzten Jahr hatte sich Solarwatt davon verabschiedet, ausschließlich Module zu bauen und will den Schwerpunkt auf Komplettsysteme zwischen drei und zehn Kilowatt legen. Mit der Entscheidung der Gläubiger sind die noch erhaltenen 337 von einst 435 Arbeitsplätze in Dresden gesichert. „Wir haben viel vor und sind nach der heutigen Bestätigung unseres Sanierungsplans überzeugt, weiterhin einen wertvollen Beitrag zur Energiewende und zur Behauptung des Technologiestandorts Deutschlands leisten zu können“, freut sich Neuhaus. „Denn auch wenn sich die Solarbranche im Moment in einer herausfordernden Konsolidierungsphase befindet: Die Zukunft der Energieversorgung ist regenerativ und dezentral – und das bestätigt den von Solarwatt eingeschlagenen Weg.“ (Sven Ullrich)