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Projektentwicklung: Acht Jahre, bis der Windpark steht

Die durchschnittliche Dauer der Genehmigungsverfahren und Realisierungszeiten von Windenergieanlagen hat sich seit 2017 nahezu verdoppelt. Vergingen im Zeitraum zwischen 2011 und 2017 im Durchschnitt zwei Jahre vom ersten Antrag bis zu ersten eingespeisten Kilowattstunde, sind es heute vier. Das ergab eine neue Analyse der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind), die dafür eine Datenbasis von fast 10.000 in den letzten zwölf Jahren genehmigten Windenergieanlagen ausgewertet hat.

Verfahrensdauer klettert von fünfeinhalb auf acht Jahre

Demnach hat sich die komplette Verfahrensdauer vom der ersten Vorplanung bis zur Inbetriebnahme im Durchschnitt deutlich verlängert, und zwar von fünfeinhalb auf acht Jahre. Zudem stellt die Analyse eine zunehmende Tendenz bei der Dauer der Verfahren fest. Brauchte eine Genehmigung nach Immissionsschutzgesetz im Zeitraum 2018 bis 2022 durchschnittlich 23 Monate, seien es zuletzt fast 25 Monate gewesen, heißt es in der Analyse.

Vier Phasen, viel Verzögerung

Die Verfahren wurden in zwei Zeiträumen ausgewertet - 2011 bis 2017 und 2018 bis 2022 - und in vier Abschnitte eingeteilt: Vorprüfung, Planung, Genehmigung und Realisierung. Die Analyse zeigt, dass sich alle Abschnitte deutlich verlängert haben, wenn auch mit großen Streubreiten.

- Die Dauer der Vorprüfung stieg von gut einem Jahr auf durchschnittlich 21 Monate.

- Die Planungsphase verlängerte sich von zwei Jahren auf 28 Monate.

- Die Dauer des Genehmigungsverfahrens verlängerte sich am deutlichsten, von durchschnittlich 14 Monate auf 23 Monate.

- Die Realisierung verdoppelte sich von durchschnittlich einem Jahr auf über 23 Monate. Auch hier gebe es eine steigende Tendenz, so die Analyse: Zuletzt habe es nach der Erstgenehmigung sogar 27 Monate bis zur Inbetriebnahme gedauert.

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Vor allem bei der Dauer der Genehmigungsverfahren zeigen sich deutliche regionale Unterschiede: So stieg in der Südregion die Verfahrensdauer um 90 Prozent auf durchschnittlich fast 30 Monate. Demgegenüber erhöhte sich die mittlere Verfahrenslaufzeit jenseits der Südregion lediglich um 60 Prozent – von 14 auf 22 Monate.

Bei den Realisierungszeiten fällt Bayern als negativer Ausreißer auf. Während sich in den meisten die Dauer der Bauarbeiten von rund einem auf zwei Jahre verdoppelte, stieg die Zeit in Bayern von 15,5 auf 45 Monate.

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