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Vestas

Turbulenzen beim Weltmarktführer

Vorausgegangen war eine Sitzung am Dienstag, in der der Geschäftsbericht 2011 diskutiert und unter anderem über die Umstände informiert wurde, die zu zwei Gewinnwarnungen innerhalb von drei Monaten geführt hatten. Um was für Umstände es sich dabei konkret handelte, wollte Vestas-Sprecher Kristian Skipper-Pedersen jedoch nicht bekannt geben. Da Nørremark in den letzten Jahren auch für die Finanzen zuständig war, trägt er nun die Konsequenzen für die schlechten Bilanzen. Nørremark war seit 1993 bei Vestas in verschiedenen Positionen tätig und seit 2004 Mitglied der Vestas-Führungsriege.

Im vergangenen Jahr war der Umsatz stark gesunken und lag mit rund 400 Millionen Euro deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen. Gleichzeitig fielen die Produktionskosten mit 125 Millionen Euro höher aus als geplant. Deshalb hatte Vestas Anfang des Jahres ein massives Sparprogramm angekündigt, in dessen Rahmen die Zahl der Mitarbeiter weltweit um rund zehn Prozent reduziert werden soll. Je nachdem, ob das US-amerikanische Förderprogramm Ende des Jahres ausläuft, könnte in den Vereinigten Staaten noch einmal ein Abbau von 1600 Arbeitsplätzen nötig werden.

Grund für die negative Geschäftsentwicklung seien die allgemein schlechten Marktkonditionen, wie Unternehmenschef Ditlev Engel Anfang Januar begründete. Vor allem der Preisdruck durch chinesische Wettbewerber und weniger Aufträge durch auslaufende oder gekürzte staatliche Subventionen machte Engel für die Lage seines Unternehmens verantwortlich.

Nach der gestrigen Diskussion des Aufsichtsrats über den Jahresbericht 2011 gaben indes auch die beiden Vorsitzenden Bent Erik Carlsen und Torsten Erik Rasmussen bekannt, dass sie für eine Wiederwahl am 29. März 2012 nicht mehr zur Verfügung stünden. Anschließend verkündete auch Aufsichtsrat-Mitglied Freddy Frandsen, dass er auf eine Wiederwahl verzichte. Die anderen Aufsichtsrat-Mitglieder hingegen bleiben.

Fast zeitgleich erklärte heute die amerikanische Capital Research and Management Company, eine hundertprozentige Tochter von The Capital Group Companies Inc., dass sie ihren Anteil an Vestas-Aktien von 10.651,072 auf 10.143,805 Stück verringern wird. Das entspricht einer Reduzierung um fast fünf Prozent.

(Regine Krüger)