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Axpo baut zehn Megawatt Solarleistung in Schweizer Skigebiet

Die Gemeinde Disentis und das angrenzende Skigebiet liegt mitten in den Alpen an der Grenze des von Graubünden zum Kanton Uri. Hier wird der Energieversorger Axpo seine nächste alpine Solaranlage errichten. Der Standort ist nicht zufällig gewählt. Denn aufgrund des Skibetriebs wird in Disentis jede Menge Strom gebraucht – vor allem für die Bergbahnen im Winter.

Komplettversorgung mit Solarstrom

Mit einer installierten Leistung zehn Megawatt soll diesen in Zukunft komplett die neue Solaranlage liefern. Die erwarteten 17 Gigawattstunden pro Jahr reichen dafür aus. Um vor allem im Winter genügend Strom zu produzieren, wird Axpo die Solaranlage weit über der Nebelgrenze in etwa 2.100 Metern Höhe in der Nähe des Gipfels La Muotta errichten. Dafür ist schon eine Fläche von 80.000 Quadratmeter reserviert. Die Nutzung der bestehenden Infrastruktur, wie dem Stromnetz, vereinfacht den Bau der Solaranlage.

Inbetriebnahme für 2026 geplant

Axpo wird mit dem Bau der Anlage im Frühjahr 2024 beginnen. Die erste Teilinbetriebnahme ist für Herbst 2025 und die vollständige Inbetriebnahme für Herbst 2026 geplant. Dann wird die alpine Solaranlage vor allem in den kalten Monaten wertvollen Winterstrom liefern.

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Das Projekt mit dem Namen Ovra Solara Magriel ist Teil der Solaroffensive, die Axpo im vergangenen Herbst angekündigt hat. „Es freut mich sehr, können wir heute bereits das zweite Großprojekt im Kanton Graubünden ankündigen. Wir führen unsere Solaroffensive konsequent weiter und sorgen für mehr Winterstrom in der Schweiz“, erklärt Christoph Brand, Geschäftsführer von Axpo. Schließlich plant das Unternehmen derzeit eine weitere 10 Megawatt-Freiflächenanlage in der Graubündener Gemeinde Tujetsch in der Nähe des Nalps-Stausees. Dieser Generator soll schon im Herbst 2025 komplett in Betrieb gehen.

Bereits gute Erfahrungen gemacht

Axpo hat schon in früheren Projekten Erfahrungen mit dem Bau von Solaranlagen in alpinen Regionen gesammelt. Bereits 2021 hat das Unternehmen zusammen mit den Industriellen Werken Basel (IWB) eine große alpine Anlage auf 2.500 Metern Höhe gebaut. Die Anlage in den Glarner Alpen zeigt, dass alpine Solaranlagen viel Winterstrom liefern. Im Jahr 2022 produzierte sie in den kalten Monaten bis zu fünfmal mehr Strom als Solaranlagen im Mittelland im Durchschnitt.

1,2 Gigawatt bis 2030 geplant

Mit der eigenen Solaroffensive will Axpo bis 2030 insgesamt 1,2 Gigawatt Solarkapazität in der Schweiz aufzubauen. Dies reiche aus, um den Jahresverbrauch von mehr als 300.000 durchschnittlichen Schweizer Haushalten zu decken. Neben Anlagen in den Bergen will Axpo auch ambitionierte Projekte im Schweizer Mittelland realisieren, einschließlich Dachanlagen auf Industriegebäuden, Hausdächern und Freiflächenanlagen.

Winterstromoffensive verlängern

Die Offensive für mehr Winterstrom aus Solaranlagen geht jedoch auf ein Bundesgesetz zurück, dass das Schweizer Parlament im Herbst 2022 beschlossen hat. Es schafft die Voraussetzungen für den raschen Zubau von solaren Freiflächenanlagen mit hoher Winterproduktion. Allerdings gilt dieses Gesetzt nur bis Ende 2025, womit das jetzt gestartete Projekt in Disentis zu spät käme. Deshalb wäre es aus Sicht von Axpo wichtig, dass die Regelungen für den Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion auch nach 2025 bestehen bleiben. Denn ohne regulatorische Anpassungen seien große Freiflächenanlagen in der Schweiz weiterhin enormen Hürden ausgesetzt, betont Axpo.

Gesetze umfassend anpassen

Das Unternehmen schlägt deshalb vor, dass die Rahmenbedingungen für einen schnelleren Zubau aller erneuerbaren Energien im Zuge des Mantelerlasses, also eines umfassenden Gesetzespakets, verbessert werden. „Nur wenn die Schweiz die inländische Stromkapazitäten deutlich erhöhen kann, schafft sie den Zubau der rund 50 Terawattstunden, die bis 2050 fehlen“, erklärt Axpo. Dafür seien die Bewilligungsverfahren unbedingt zu vereinfachen und zu beschleunigen. (su)