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BSW-Solar: Eine Million Balkonsolaranlagen sind in Deutschland in Betrieb

Balkonsolaranlagen werden in Deutschland immer beliebter. Der Markt brummt derzeit. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) geht davon aus, dass noch im Juni dieses Jahres bei der Bundesnetzagentur eine Million solcher Geräte angemeldet ist. Tatsächlich dürfte die Zahl aber noch größer sein. Denn ein Teil der Anlage ist noch gar nicht angemeldet. Der BSW-Solar rechnet hier noch mit zahlreichen Nachmeldungen, die erfahrungsgemäß erst eine Woche später bei der Bundesnetzagentur eingehen.

36 Prozent mehr installiert

Der Boom wird weitergehen. Denn immerhin planen acht Prozent der Haushalte kurzfristig die Anschaffung eines solchen Steckersolargeräts. Weitere neun Prozent können sich dies zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen. Das hat eine Umfrage durch die Analysten von Yougov im Auftrag des BSW-Solar Ende 2024 ergeben. So hat auch dieses Jahr für die Balkonmodulanbieter hervorragend begonnen. Denn allein zwischen Jahresbeginn und Ende April 2025 wurden rund 135.000 neue Geräte in Betrieb genommen. Das ist nach Angaben der Branchenvertreter ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

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Erlaubte Leistung erhöht

Die Leistung der in diesem Zeitraum neu installierten Balkonkraftwerke stieg sogar um rund 75 Prozent. Dies liegt unter anderem daran, dass die erlaubte Einspeiseleistung pro Haushalt mit dem Solarpaket im April 2024 von einst 600 auf 800 Watt erhöht wurde. Die Modulleistung darf sogar bis zu zwei Kilowatt betragen. Die maximale Einspeiseleistung wird dann durch den Wechselrichter begrenzt. Dies ist durchaus wirtschaftlich, da die maximale Modulleistung in der Regel ohnehin nur selten erreicht wird. Zusätzlich hatte die letzte Bundesregierung die Nutzung der Geräte deutlich vereinfacht – etwa durch die Erlaubnispflicht durch Vermieter und Wohnungseigentümer.

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Solarboom auf Balkonien

Denn solche Systeme sind primär für Mieter:innen und Wohnungseigentümer:innen in Mehrfamilienhäusern eine sinnvolle und niederschwellige Möglichkeit, selbst produzierten Solarstrom zu nutzen und damit die Stromrechnung spürbar zu senken. Zudem ist die Investitionsschwelle sehr niedrig. Zusätzlich amortisiert sich die Investition schon innerhalb weniger Jahre. „Nachdem Solardächer in Eigenheimsiedlungen längst Standard sind, wird der Solarboom auf Balkonien nun zunehmend auch das Bild der Innenstädte prägen“, prognostiziert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Immer breitere Bevölkerungsschichten profitieren so von der solaren Energiewende.“

Hauselektrik auf Eignung prüfen

Dabei ist es von Vorteil, dass die Installation in der Regel von Mieter:innen oder Wohnungseigentümer:innen selbst durchgeführt werden kann. Allerdings sollten die Interessenten an solchen Geräten im Zweifelsfall von Fachhandwerker:innen prüfen lassen, ob die Hauselektrik den eingespeisten Strom überhaupt aufnehmen kann. Dies bietet sich vorrangig für ältere Gebäude an, in denen die Sanierung der elektrischen Anlage schon einige Jahre her ist.

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Zudem weist der BSW-Solar darauf hin, dass Systeme mit Speicher derzeit noch von einer Elektrofachkraft installiert werden müssen. Zusätzlich muss die Anlage dann auch beim Netzbetreiber angemeldet werden. Die reine Steckersolaranlage ohne Speicher muss hingegen in der Regel innerhalb eines Monats nur im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden.