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Dresden

Neue Solarfabrik: 300 MW Produktionskapazität

Solarwatt hat drei neue Produktionen in Betrieb genommen – für Batteriespeicher und Solarmodule.  Das Dresdner Unternehmen  investiert bis 2023 rund 100 Millionen Euro in die Weiterentwicklung des Unternehmens, davon rund 35 Millionen in die drei neuen Produktionsstätten. Der  Photovoltaik-Systemanbieter hat Europas größte Produktionsanlage für Glas-Glas-Solarmodule in Betrieb genommen. Die ersten dort produzierten Module werden in der kommenden Woche an Solarwatt-Kunden ausgeliefert. Im Rahmen der Eröffnung, an der auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) teilnahm, wurden zwei neue Fertigungslinien für Batteriespeicher offiziell vorgestellt.  


Die Nachfrage von Kundenseite an Photovoltaik-Lösungen für das Gewerbe steige immer mehr - und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt, sagt Geschäftsführer Detlef Neuhaus. „Deshalb ist es extrem wichtig, dass wir auch hierzulande eine starke Solarindustrie haben, die Innovationen vorantreibt und Lösungen anbietet, mit denen sich die Menschen möglichst schnell und einfach mit sauberer Energie versorgen können. Dadurch sorgen wir nicht nur dafür, dass die Klimaziele erreicht werden, sondern schaffen auch Arbeitsplätze in einer der wichtigsten Technologien der Zukunft.” Noch kommen Solar-Module fast ausschließlich aus China. Aber die Lieferkosten explodieren. Europäische Hersteller haben wieder eine Chance. 

2018 ging die deutsche Produktion von Zellen und Modulen mit der Insolvenz von Solarworld in die Bedeutungslosigkeit über. China hatte es Dank staatlicher Unterstützung innerhalb weniger Jahre geschafft, globaler Vorreiter bei Solarzellen- und Modulproduktion zu werden. Seit 2012 werden Zellen und Module für die Welt vor allem in Asien produziert. Die meisten deutschen Solarfirmen überlebten diesen Preiskampf nicht. Im Jahr 2019 wurden zwar 24 Prozent  in der EU installiert, vor Ort produziert wurden jedoch lediglich zwei Prozent der Module. 

Die neue Solarmodulfertigung von Solarwatt hat eine Grundfläche von rund 3.500 qm und eine Produktionskapazität von 300 Megawatt pro Jahr. “Wir produzieren in der neuen Fertigung rund eine Million Module im Jahr. Damit können sich etwa 80.000 Haushalte vollständig mit grüner Energie versorgen”, betont Solarwatt-CEO Detlef Neuhaus. Solarwatt fertigt in Dresden ausschließlich Glas-Glas-Solarmodule, bei denen die stromerzeugenden Solarzellen auf beiden Seiten von einer Glasscheibe eingefasst sind. Dadurch sind die Solarpaneele deutlich robuster und langlebiger als herkömmliche Glas-Folie-Module. Solarwatt setzt in der neuen Fabrik auch größere Zellformate ein, wodurch das Unternehmen die Leistungsklassen der Module steigert. Die einzigartige 30-jährige Produkt- und Leistungsgarantie bleibt natürlich erhalten.

In unmittelbarer Nähe zur neuen Modulfertigung ist in den vergangenen Monaten eine  Batteriespeicherproduktion mit einer Größe von etwa 2.500 qm entstanden. Hier findet die Endmontage des Stromspeichers Battery flex statt, den Solarwatt gemeinsam mit der BMW Group entwickelt hat. Solarwatt bezieht für die Produktion Original-Komponenten, wie beispielsweise die Batteriezellen, direkt von BMW. Diese kommen auch in Elektroautos des Weltkonzerns zum Einsatz. Der internationale tätige Automobil-Zulieferer Webasto fertigt im Auftrag von Solarwatt in Bayern das Zellmodul für den Batteriespeicher von Solarwatt. Diese ebenfalls dritte neue Fertigung hat eine Grundfläche von etwa 300 qm und stellt in rund zwei Minuten ein Zellmodul für Solarwatt her. Die Produktion in den beiden Batteriespeicher-Fertigungen ist bereits Anfang September angelaufen. “Die ersten Speicher werden in den kommenden Wochen an unsere Kunden ausgeliefert”, bestätigt Neuhaus. (nw)

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