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Hybrider Solarpark mit Speicher für Waffenbrunn

Grund zum Feiern gab es in Waffenbrunn im Oberpfälzer Landkreis Cham: Bei bestem Kaiserwetter eröffneten die stellvertretende Landrätin Johanna Etti, Bürgermeister Josef Ederer und die Firma Greenovative den neuen Solarpark Langacker, ein Hybrid-Modell mit Batteriespeicher.

Das Publikum bestand aus interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie einigen Nachbarn, die nicht nur Sonnenstrom, sondern auch ein wenig Feieratmosphäre abbekamen. Seit März läuft die Anlage schon und schickt ihren Strom ins öffentliche Netz. Mit satten 3,1 MW Leistung und einer prognostizierten Jahresproduktion von 3,4 MWh Solarstrom – pardon, rechnerisch der Verbrauch von etwa 968 Vier-Personen-Haushalten – soll das Ganze der Region ordentlich CO₂ sparen, über 1.592 Tonnen jährlich. 

Damit nicht alles im Mittags-Peak gnadenlos ins Netz rauscht, gibt es zwei 20-Fuß-Container mit 1,2 MW Speicherleistung und 4 MWh Kapazität. Diese fangen überschüssige Sonnenfluten auf und geben sie später wieder ab. Klingt technisch trocken, ist aber genau das, was Energiewende-Strategen lieben.

Johanna Etti formulierte es diplomatisch: „Die Photovoltaikanlage verändert unser Landschaftsbild, jedoch kann man sich sehr gut daran gewöhnen. Viel wichtiger ist, dass sie ein starkes Zeichen für eine Zukunft mit nachhaltigerer Energieversorgung setzt.“ Übersetzt: Ja, es ist ein Haufen Solarmodule auf dem Acker, aber besser als ein neues Kohlekraftwerk.

Auch Bürgermeister Josef Ederer fand lobende Worte – und erinnerte daran, dass sich Bürgerinnen und Bürger am Solarpark beteiligen können: „Die Möglichkeit für unsere Bürgerinnen und Bürger, sich finanziell am Solarpark Langacker zu beteiligen, wurde sehr gut angenommen. Wir freuen uns, mit diesem hybriden Solarpark die Sonne für Stromerzeugung zu nutzen, denn sie ist eine unerschöpfliche Ressource.“ 

Von Unternehmensseite durften gleich zwei Geschäftsführer glänzen. Bernd Fuchs erklärte, dass in Deutschland bislang erst 20 solcher Hybrid-Solarparks am Netz seien. „Elektrifizierung, Speicher und Flexibilisierung sind relevante Bausteine für die Energiewende. Insbesondere Speicherlösungen sind wichtig, um den Anteil fossiler Energien im Energiemix weiter zu verringern.“ Sein Appell: Mehr große Speicher, bitte. Auf dem Weg zur Klimaneutralität seien künftig satte 100 GWh nötig – da sind zwei Container natürlich eher Aperitif als Hauptgang.

Sein Kollege Markus Buortesch schaute schon voraus: „Wir planen unsere Parks ab 2026 standardmäßig hybrid, also inklusive Speicher. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Waffenbrunn ist hier ein tolles Bespiel für eine reibungslose Projektentwicklung und schnelle Realisierung.“ Das klingt, als sähe man sich in Zukunft häufiger zwischen Äckern und Kabelsträngen.

Nach dem offiziellen Teil durften die Besucherinnen und Besucher dann in entspannter Atmosphäre Technikfragen stellen. Greenovative schaut nach vorn: Von Nürnberg aus plant und betreibt das Unternehmen Solarparks in ganz Deutschland, kümmert sich um alles von Genehmigungen bis Stromvermarktung, und will ab dem kommenden Jahr nur noch Kombi-Anlagen bauen. Sogar eine Nachrüstung bestehender Parks mit Speichern sei in Prüfung. Ziel: Solarstrom netzdienlich puffern, statt einfach nur blind ins Netz zu kippen.