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Speicherherstellung

Tesvolt startet erste Gigafabrik, Akasol hat verdoppelt

12.000 Quadratmeter umfasst die neue Produktionsstätte des Speicherherstellers Tesvolt. Während andere noch mit großem Bahnhof den Aufbau einer Gigafabrik für Speicher in Deutschland ankündigen, geht die erste halbautomatisierte Fertigung dieser Größenordnung in der Lutherstadt Wittenberg in Betrieb. Zumindest ist das neue Werk auf die Fertigungskapazität von einer Gigawattstunde pro Jahr ausgelegt.

Neues Werk vorerst teilweise genutzt

Allerdings nutzt Tesvolt die gesamte Kapazität des neuen Werks noch nicht komplett aus. Denn im Moment laufen pro Tag erst einmal Speicher mit einer Gesamtkapazität von einer Megawattstunde vom Band. In diesem Jahr werden 255 Megawattstunden Speichervolumen das neue Werk verlassen. Dabei bedient Testvolt die gesamte Bandbreite, konzentriert sich aber vor allem auf größere Systeme. Denn die Kapazität des kleinsten Speichers der Wittenberger liegt bei 9,6 Kilowatt. Auf den neuen Fertigungslinien werden aber auch große Speichercontainer hergestellt, die in den Megawattstundenbereich hineinreichen.

Qualitätsstandards verbessert

Tesvolt hat aber nicht nur einfach eine neue Produktionsstätte aufgebaut, sondern auch die Qualitätsstandards weiter erhöht. Denn eine der wichtigsten Innovationen in der neuen Fertigung ist die teilautomatisierte Vollzyklisierung: Jedes Batteriemodul wird vollständig be- und entladen. Außerdem wird es auf Unregelmäßigkeiten bezüglich Temperatur, Spannung und Innenwiderständen geprüft. Im Anschluss muss es noch die vollautomatisierte Endprüfung bestehen. Hier wird noch einmal jede einzelne Batteriezelle durchgetestet und weniger leistungsstarke Batteriemodule automatisch ausgeschleust.

Guter Umsatz im ersten Quartal

Tesvolt reagiert mit der neuen Produktionslinie auf die gestiegene Nachfrage nach Speichersystemen. Denn trotz Coronakrise konnte das Unternehmen das erste Quartal mit guten Umsatzzahlen abschließen, wie Geschäftsführer Daniel Hannemann betont. Besonders stark sei die Nachfrage nach Stromspeichern mit Notstromfunktion sowie nach Speichern für Offgridanwendungen gestiegen. „Wir wissen nicht, wie sich die Nachfrage in der Coronakrise entwickeln wird”, sagt Hannemann. „Wir wollen uns in enger Solidarität mit unseren Kunden, gepaart mit Kreativität, Flexibilität und Erfindergeist den neuen Herausforderungen stellen.”

Akasol verdoppelt Kapazität

Tesvolt ist nicht der einzige Speicherhersteller, der seine Produktionskapazitäten im hessischen Langen aufstockt. Auch Akasol hat vor wenigen Tagen eine neue Fertigungsstätte in Betrieb genommen – sogar sechs Monate früher als geplant. Damit hat sich die Speicherkapazität, die Akaksol pro Jahr herstellen kann, auf 800 Megawatt verdoppelt.

Produktion in drei Schichten

Auch Akasol reagiere damit auf eine dynamische Marktentwicklung und schaffe wichtige Voraussetzungen, um die steigenden Kundennachfragen nach Lithiumionen-Batteriesystemen erfüllen zu können, wie Geschäftsführer Sven Schulz betont. „Mit der gezielten Optimierung der Organisation und der Prozesse sowie der Möglichkeit, den aktuellen Zweischichtbetrieb auf einen Dreischichtbetrieb zu erweitern, sind wir jederzeit in der Lage auf die Anforderungen unserer Kunden flexibel zu reagieren“, erklärt Schulz.

Nachfrage steigt

Diese Kunden sind üppig vorhanden. „Natürlich erwarten wir eine kurzfristige Beruhigung der Nachfrage aufgrund der Maßnahmen im Zusammenhang mit der Eindämmung und zur Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus”, sagt Schulz. „Nichtsdestotrotz erwarten wir noch ein starkes zweites Halbjahr 2020.” Dazu wird auch der Produktionsstandort in Hazel Park, Michigan, erweitert.

Neue Technologien umsetzen

Außerdem setzt Akasol mit der neuen Fertigungslinie die bisherigen technologischen Weiterentwicklungen der Batteriesysteme um. Mit der zweiten Generation der Litiumionen-Batterien setzt Akasol die Anforderungen nach höherer Reichweite der Elektrofahrzeuge um und konzentriert sich auch auf die Elektrifizierung des Nutzfahrzeugparks. Nach eigenen Angaben kann das Unternehmen ab Mitte des Jahres 2020 Batteriesysteme mit über 30 Prozent höherer Kapazität bei gleichem Gewicht produzieren.

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