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E-World: Wirtschaft schneller als Politik

Unsere Atmosphäre - das kostenlose CO2-Endlager

"Connect soll den Einstieg in die Sektorkopplung ermöglichen", erklärte Timo Bovi, Politikexperte bei GP, auf dem Stand seiner Firma auf der E-World in Essen. Dem interessierten Kunden kann man das Produkt auch ganz anders erklären: Connect ist der einfache, bequeme Weg zur E-Mobilität mit 100 Prozent erneuerbaren Energien und einer schnell wachsenden, transparenten Ladeinfrastruktur. Das Angebot des nordfriesischen Unternehmens richtet sich unter anderem an Unternehmen, Gewerbetreibende und Kommunen, die den Aufbau einer Elektroflotte planen oder Ladelösungen bereitstellen wollen. Zuletzt hatte sich die Messe Husum entsprechend mit Ladesäulen von GP Joule ausstatten lassen.

GP Joule selbst hat seine Flotte bereits vor einem Jahr mit Elektroautos ausgestattet und sammelt seither mit über 30 Fahrzeugen im eigenen Fuhrpark Erfahrungen. "Wichtig war uns die hohe Leistung an den Ladesäulen. Wir benötigen bei gleicher Reichweite ein Drittel der Ladezeit wie die gängigen Ladesäulen", so Bovi. Statt 11 kW sind es 22 kW, wie die Grafik unten zeigt.

Schnelles Laden gehört zu den Eigenschaften, die die E-Mobilität für die Akzeptanz dringend braucht. - © Grafik: GP Joule
Schnelles Laden gehört zu den Eigenschaften, die die E-Mobilität für die Akzeptanz dringend braucht.

Mit Connect wolle GP Joule das Henne-Ei-Problem lösen, so Bovi: "Wir sehen, dass der Staat nicht die nötige Infrastruktur aufbaut. Und schließlich hat der Staat seinerzeit auch nicht die Tankstellen für fossile Kraftstoffe aufgebaut, sondern der Markt." GP Joule hat bisher 40 bis 50 Ladesäulen und noch einmal so viel über Partner. "Seit Januar sind wir dabei und die Struktur wächst ständig", so Bovi. Man biete den Kunden die Sicherheit der Infrastruktur an und darüber hinaus besorgt das Unternehmen sogar auch die Fahrzeuge zum Kauf oder Leasen, falls der Kunde das wünscht. Gleichzeitig bezieht der Kunde dann 100 Prozent Ökostrom.

Mit Blick auf die Gesetzgebung fügt der GP-Joule-Mann an: "Offensichtlich reicht eine Kaufprämie nicht, um die CO2-freie Mobilität voranzubringen, sondern diese muss günstiger werden." Man brauche endlich eine CO2-Steuer oder der Emissionshandel müsse reformiert werden, damit er endlich Wirksamkeit entfaltet. "So lange wir die Atmosphäre als kostenloses CO2-Endlager missbrauchen können, wird es schwer, die Menschen zum Umdenken zu bewegen." (Nicole Weinhold)