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Neue Broschüre: Wie passen Klimaschutz und Landwirtschaft perfekt zusammen?

Die Agentur für Erneuerbare Energien hat eine Broschüre mit jeder Menge Informationsmaterial veröffentlicht, das die Möglichkeiten von Landwirten zeigt, den Klimaschutz aktiv zu unterstützen – vor allem durch die Nutzung und Produktion von erneuerbaren Energien. So kann der Agrarsektor seine üppigen CO2-Emissionen von etwa 55 Millionen Tonnen pro Jahr allein in Deutschland senken.

Böden und Wälder als Kohlenstoffsenke erschließen

Der Großteil dieser Emissionen stammt aus der Tierhaltung und aus der landwirtschaftlichen Nutzung von Böden. Dazu kommen noch Klimagasse, die aus Wirtschaftsdüngern freigesetzt werden. In der neuen Broschüre „Landwirtschaft und Klimaschutz“ hat die AEE konkrete Handlungsmöglichkeiten zusammengestellt, um nicht nur die Emissionen zu reduzieren, sondern landwirtschaftliche Böden und Wälder sogar als Kohlenstoffsenke zu erschließen. „Klimaschutz in der Landwirtschaft ist nicht allein mit dem Austausch von Energieträgern getan“, erklärt Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Mit unserer Broschüre haben wir für ein komplexes Themenfeld eine kompakte Orientierungshilfe geschaffen.“

Möglichkeiten für den Agrarsektor vertieft

Auf 56 Seiten konkretisieren die Autoren diese Möglichkeiten, die der Agrarsektor laut Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung umsetzen muss. Sie zeigen die Optionen und beschreiben die grundlegenden Zusammenhänge, um beispielsweise Stickstoffeinträge zu senken, Emissionen aus der Tierhaltung zu reduzieren oder für Humusaufbau zu sorgen. Zusätzlich dazu haben sie Hinweise auf Förderprogramme und weiterführende Informationen zusammengetragen. Abgerundet werden die Informationen mit Porträts von Vorreiterbetrieben, die die Optionen schon in der Praxis umgesetzt haben.

Umstieg auf selbst produzierten Ökostrom ist ein Hebel für den Klimaschutz

Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist natürlich auch der Umstieg auf erneuerbare Energien. Gerade in der Landwirtschaft ist dies wichtig, da mit der Mechanisierung und Elektrifizierung der Betriebe der Strombedarf steigt. Hier haben die Landwirtschaftsbetriebe einige Vorteile gegenüber dem Gebäudesektor. Denn neben dem Flächenangebot für Solar- und Windenergie können Agrarbetriebe mittels Bioenergie gleich mehrere der in der AEE-Broschüre vorgestellten Handlungsbereiche verbinden. „Gerade Biogas ermöglicht Wertschöpfungsketten, die von vorne bis hinten klimafreundlich sind“, betont Brandt. So reduziere die Vergärung von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen beispielsweise die Freisetzung von Methan und Lachgas in erheblichem Umfang. Zudem trügen Energiepflanzen wie die Durchwachsene Silphie oder Kleegras beim Anbau zum Klimaschutz bei, indem sie Humus im Boden anreichern oder durch Stickstoffbindung Düngemittel einsparen.

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Wiedervernässte Moore mit Energiepflanzen bewirtschaften

Einen großen Betrag zum Klimaschutz können aber auch wiedervernässte Moorböden leisten. Denn sie sind besonders leistungsfähige Kohlenstoffspeicher. Zwar eigenen sich diese nicht für den herkömmlichen Ackerbau. Aber auf ihnen können sogenannte Paludikulturen wie Rohrkolben oder Segge angebaut werden, die als Biogassubstrat nutzbar sind. Auf diese Weise tragen die wiederevernässten Moore gleich doppelt zum Klimaschutz bei. Denn Biogasanlagen erzeugen mit diesen Pflanzen nicht nur klimafreundlichen Strom, Wärme und Biomethan, sondern auch Gärprodukte. Diese können mit ihren hoch pflanzenverfügbaren Nährstoffen treibhausgasintensive, synthetische Düngemittel maßgeblich ersetzen.

Agroforstsysteme haben dreifachen Nutzen

Außerdem können die Agrarbetriebe sogenannte Agroforstsysteme anlegen. Das sind Streifen von schnell wachsenden Gehölzen, die auf den landwirtschaftlichen Flächen angelegt werden. Diese erzeugen nicht nur klimafreundliche und regionale Energieträger für die Wärmeversorgung. Sie schützen die Böden auch vor Erosion und sorgen für Biodiversität und Strukturvielfalt in der Kulturlandschaft. „Die Bioenergie erweist sich so als Bindeglied zwischen der Energiewende und einer klimafreundlichen und nachhaltigen Landwirtschaft“, fasst Brandt zusammen.

Sie können die Broschüre „Landwirtschaft und Klimaschutz – Eine Orientierungshilfe“ kostenfrei als Druckexemplar und digital bei der AEE downloaden oder anfordern.

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