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Branchentag in Hannover

Neuer Landesverband Erneuerbare Energien für Niedersachsen und Bremen

Wilhelm Pieper erhielt viel Applaus während seiner Rede auf dem Branchentag Niedersachsen-Bremen im voll besetzten Convention Center der Messe Hannover. Er verwies darauf, dass Strom nicht alles ist, sondern dass etwa Biogas für die Wärme eine wichtige Rolle spielen kann. Es könne einen Beitrag leisten, auch zur Mobilität: "Denn E-Mobilität mit Braunkohle ist nicht so toll." Kein Zweifel, die von der Politik gebeutelte Biogas-Branche fühlte sich gut aufgehoben auf dem Branchentag und auch unter Pieper als Sprecher der Regenerativen in einem gemeinsamen Landesverband.

Pieper appellierte an die Politik,die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit bis 2050 100 Prozent Erneuerbare machbar werden. Dafür wolle die Regenerativbranche zeigen, dass sie in der Lage ist, Versorgungssicherheit herzustellen.

Niedersachsens BWE-Chef Wilhelm Pieper (Mitte) ist Sprecher des neuen Landesverbands. - © Foto: Nicole Weinhold
Niedersachsens BWE-Chef Wilhelm Pieper (Mitte) ist Sprecher des neuen Landesverbands.

Der Vormittag des Branchentags war neben der neuen Verbandsgründung geprägt von Politik-Diskussionen. Auf dem Podium ging es zunächst um Landespolitik. Dort nahmen Politiker verschiedener Parteien Stellung zu den Ergebnissen einer Umfrage-Aktion unter Regionalpolitikern. Unter anderem wurde gefragt, wie man zum Neubau des Kohlekraftwerks Stade steht und ob man 25 Prozent Kohlekraftleistung stillegen sollte bis 2020. Außerdem ging es um die Forderung von 2,1 Prozent Flächenausweisung für Windenergie und um gute Standortbedingungen für Ausschreibungen.

FDP und CDU verwiesen beim Thema Fläche für Windkraft wieder einmal auf eine schwindende Akzeptanz in der Bevölkerung, die sich allerdings in Umfragen nicht wiederfindet. Die befragten FDP-Vertreter und auch ihr Vertreter auf der Bühne, Gero Hocker, konnten sich hier nicht anschließen. Ganz anders die Grünen, die sich hier in allen Punkten positiv zeigten. Bezüglich des Kohleausstiegs und der Verhandlungen für eine Jamaika-Koalition auf Bundesebene rechnete Sven-Christian Kindler, Niedersachsen-Sprecher der Grünen, 90 Millionen Tonnen CO2 müssten unter anderem durch Abschaltung schmutziger Braunkohlekraftwerke erreicht werden.

Olaf Lies, Stellvertretender Landesvorsitzender der SPD in Niedersachsen, erklärte: "Wir haben die Chance, den Industriestandort Deutschland voranzubringen." Erneuerbare Energien machten den Wirtschaftsstandort Deutschland wettbewerbsfähig. Bezüglich des Kohleausstiegs sagte er, man brauche noch viele Jahre, um mit Kohle die volatilen Erneuerbaren auszugleichen. Biogas als Ausgleich für Erneuerbare im Ersatz für die Kohle wollte er nicht gelten lassen: "Wir wollen nicht noch mehr Maismonokultur."

(Nicole Weinhold)