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Fenecon eröffnet neue Produktion mit Batterien aus Elektroautos

Der Speicherhersteller Fenecon hat im niederbayerischen Iggensbach bei Deggendorf die Car-Battery-Re-Factory eröffnet. Wie der Name schon andeutet, entstehen hier stationäre Gewerbe- und Industriespeicher ausschließlich aus ausgediente Batterien von Elektroautos deutscher Premiumhersteller. Die Speicherplattformen mit einer Kapazität von jeweils zwischen 82 und 1.288 Kilowatt nutzen dabei die vielfältigen Vorteile dieser Batterien voll aus. Dazu gehört unter anderem die hohe Produktqualität und die lange Lebensdauer. Außerdem seien die Speicher besonders effizient und einfach zu transportieren – schließlich wurden sie für mobile Anwendungen konzipiert. Für hohe Sicherheit sorgt außerdem ein flüssigkeitsbasiertes Temperaturmanagement, das schon integriert ist.

500 große Speicher pro Jahr

In der neuen Fabrik kann Fenecon jedes Jahr etwa 500 Großspeicher produzieren. Außerdem hat das Unternehmen auch die Produktion des Energiemanagementsystems für Heimspeicher ins neue Werk verlagert und dabei deutlich vergrößert sowie automatisiert. Dadurch kann Fenecon jetzt jährlich etwa 30.000 Heimspeicher produzieren.

Markt für Großspeicher wächst

Das Unternehmen hat in die neue Fertigung rund 25 Millionen Euro investiert. Davon kamen 1,7 Millionen Euro vom Freistaat Bayern und 4,5 Millionen aus dem Innnovation Fund der EU. Beide haben die Fabrik als besonders innovatives und CO2-einsparendes Projekt gefördert. „Für uns als Unternehmen ist die Eröffnung ein wichtiger Meilenstein“, betont Franz-Josef Feilmeier., Geschäftsführer von Fenecon. „Der Markt für Großspeicher in Gewerbe und Industrie sowie für Solar- und Ladeparks wächst gerade sehr dynamisch. Die deutliche Ausweitung der Produktionskapazität für unsere Fenecon Industrial-Serien kommt daher genau zur richtigen Zeit und ermöglicht es uns, sehr wettbewerbsfähige Preise anbieten zu können.“

Datensicherheit wird wichtiger

Schließlich sei es für viel Kunden wichtig, dass ihre Speicher und das dazugehörige Energiemanagement in Europa hergestellt wurde. Denn vor allem die Integrität der Energiedaten spielt hier eine wichtige Rolle. „Speziell im Großspeichersegment ist es wichtig, dass die Speicher umfangreiche und kombinierbare Funktionen haben und sich den sich ändernden Anforderungen im Laufe der Zeit anpassen können – wir nennen das die Energy Journey“, erklärt Franz-Josef Feilmeier.

Solarstrom von Dach und Fassade

Mit den Investitionsmitteln wurden auf dem 24.000 Quadratmeter großen Gelände an der A3 in nur gut einem Jahr Bauzeit moderne und für große Stromspeicher optimierte Produktions- und Lagerhallen sowie ein Entwicklungslabor, Büros und Schulungsräume geschaffen. Im neuen Werk entstehen in der Region dauerhaft rund 100 Arbeitsplätze.

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Alle Parkplätze werden mit Ladestationen ausgestattet. Der Firmenfuhrpark ist komplett elektrisch. Zusätzlich hat Fenecon noch Schnellladesäulen für Pkw und Lkw aufgebaut. Der Strom – sowohl für den Betrieb der Ladesäulen als auch für die Produktion – kommt aus Solaranalgen mit einer Leistung von 500 Kilowatt. Dazu hat Fenecon alle geeigneten Dach- und Fassadenflächen für den Bau von Solaranlagen verwendet. Dabei hat das Unternehmen Wert auf heimische Komponenten gelegt.

Steuerung mittels eigenem Energiemanagement

Die Wärmeversorgung erfolgt komplett elektrisch mit großen Wärmepumpen. Diese können im Sommer auch umschalten und die Räume in der neuen Fabrik kühlen. Unterstützt werden die Wärmepumpen an sehr kalten Wintertagen von einer Elektro-Spitzenlastheizungen. Zur Steuerung der gesamten Energieflüsse greift Fenecon auf eine eigene Entwicklung zurück: Das Fenecon Energiemanagementsystem (FEMS). Es steuert alle Erzeuger, Verbraucher und die installierten Großspeicher. Diese können den zwischengelagerten Strom mit immerhin einem Megawatt Leistung bereitstellen. Im Speicher ist Platz für 1.800 Kilowattstunden. Damit kann Fenecon auch die Lastspitzen des Industriebetriebs kappen.

Dynamische Stromtarife verwenden

Ein großer Teil des Stroms kommt aus den eigenen Solaranlagen. Das reicht jedoch nicht aus. Für den Strombezug aus dem Netz setzt das Unternehmen auf einen dynamischen Stromtarif. Die entsprechenden Viertelstundenpreise basieren auf der hauseigenen FEMS-App „Dynamischer Stromtarif“. Diese erstellt KI-basiert einen individuellen Energiefahrplan mit bis zu 34 Stunden Prognose der Stromtarife.

Zweite Fabrik entsteht in den USA

Es ist nicht die einzige Fabrik, in der Batterien aus Elektroautos verbaut werden. Auch in South Carolina in den USA entsteht gerade die zweite Car-Battery-Re-Factory von Fenecon. Aus dieser heraus will das Unternehmen auch im US-amerikanischen Markt Fuß fassen. Schließlich sind hier überschüssige Elektrofahrzeugbatterien vorhanden und es werden große Stromspeicher gebraucht. (su)