Das Unternehmen Librec hat eine Komplettlösung für das Recycling von Lithium-Ionen-Akkus entwickelt. Jetzt wurde im schweizerischen Bibrist im Kanton Solothurn die erste Recyclinganlage von Librec eröffnet. Hier konzentriert sich das Unternehmen zunächst auf das Recycling von Antriebsbatterien aus der Elektromobilität.
Mit Ökostrom im Holzbau recyceln
Der innovative Standort zeichne sich durch eine bisher unerreichte Rückgewinnungsrate von über 97 Prozent und die ausschließliche Verwendung erneuerbarer Energie aus, teilt das Unternehmen mit. Die Recyclingfabrik steht auf dem Gelände einer ehemaligen Papierfabrik. Die Nutzung von Ökoenergie fürs Recyceln als auch die nachhaltige Landnutzung durch die Errichtung der Fabrik in Holzbauweise auf einem Industriegelände erreicht das Unternehmen einen Fußabdruck von nur 25 Kilogramm CO2-Äquivalenten pro Tonne verarbeiteten Batteriematerials.
Kritische Rohstoffe zurückgewinnen
Dazu tragen auch die umweltfreundlichen Prozesse bei, die Librec für das Recycling der Akkus nutzt. Zusätzlich wird es mit dem von Librec entwickelten Prozess möglich, den Stoffkreislauf aller Materialien zu schließen. Vor allem kann das Unternehmen auch kritische Rohmaterialien wie Kobalt, Lithium, Nickel, Kupfer und Aluminium wieder in die Produktion neuer Batterien zurückführen. Auch dies wirke sich sehr positiv auf die Nachhaltigkeit und den CO2-Fußabdruck der gesamten Elektromobilität aus.
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Akkus in Dreischichtbetrieb verwerten
Insgesamt kann das Unternehmen in Bibrist jedes Jahr bis zu 12.000 Tonnen Batterien recyceln. Hier kommen nicht nur ausgediente Fahrzeugakkus an, sondern auch der Ausschuss aus der Batterieproduktion aus dem In- und Ausland. Derzeit arbeitet das Unternehmen im Einschichtbetrieb mit rund 15 Mitarbeitenden. Mit der Zunahme der Menge an Altbatterien in den nächsten Monaten und Jahren wird Librec sukzessive das Recycling auf die volle Kapazität hochfahren. Dann werden hier Altakkus im Dreischichtbetrieb recycelt. „Wir erhalten sehr gutes Feedback zu unserem zentralen Rezyklat, der sogenannten Schwarzmasse, und dürfen davon ausgehen, aktuell die beste Schwarzmasse in Europa zu attraktivsten Bedingungen und mit maximaler Nachhaltigkeit zu produzieren“, erklärt sagt Jodok Reinhardt, Geschäftsführer von Librec.
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Weitere Standorte angedacht
Zudem zeigen sich die ausländischen Partner aus der Batteriebranche daran interessiert, zusammen mit Librec Standorte auch in anderen Ländern Europas aufzubauen. „Als Nächstes wollen wir den Betrieb in Biberist festigen und maximal auslasten. Auf der Basis dieser Erfahrungen werden wir attraktive Partner für Kooperationen im Ausland und auch eigene Projekte im Ausland prüfen“, stellt Jürg Steiger, Präsident des Verwaltungsrats von Librec, in Aussicht.