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Lithium-Ionen-Speicher

IBESA will Sicherheitslücken schließen

Der internationale Verband der Hersteller von Batterien und Energiespeichern (IBESA) hat sich den Sicherheitsproblemen bei Lithium-Ionen-Akkus angenommen. „Jüngste Medienberichte über Brände von solchen Batterien erhöhen die Bedeutung, sich mit der Frage zu beschäftigen, welche Maßnahmen existieren, um die Sicherheit von Batterien zu verbessern, die in einem sensiblen Umfeld wie Elektrofahrzeugen und Wohngebäuden eingesetzt werden und wer für die Umsetzung dieser Maßnahmen verantwortlich ist“, erklärt Lisa Forens, Projektmanagerin bei der IBESA. „Sowohl mangelnde Qualität der einzelnen Batteriekomponeten als auch die falsche Nutzung der Batteriespeicher können für Sicherheitsrisiken verantwortlich sein. Das wird jetzt eine große Herausforderung für die gesamte Industrie.“

Richtige Auswahl der Zellen

Um der Frage auf den Grund zu gehen, haben sich die Mitarbeiter von IBESA inzwischen mit Batteriespezialisten beraten. So ist für Thomas Timke, Batterieexperte vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vor allem die Auswahl der richtigen Batteriezellen der erste Schritt auf dem Weg zum sicheren Lithium-Ionen-Speicher. Dazu gehört die Charakteristik der Batteriezellen genauso wie die Einschätzung des Risikopotenzials beim Design des Speichers, die Stromkreisunterbrechung und die Arbeitsweise des Speichers. Er sieht das Problem nicht generell für die gesamte Branche. „Es gibt gut entwickelte Systeme mit einem hohen Sicherheitsstandard am Markt“, sagt er. „Die unsicheren Systeme haben vor allem mit einem Problem zu kämpfen: Sehr oft resultieren die Sicherheitsprobleme aus der Wahl der Zellen.“ Timke sieht aber noch weitere Maßnahmen, wie die Sicherheit der Batteriespeicher verbessert werden kann. „Man kann verschiedene Sicherheitsmaßnahmen einsetzen, wie Monitoringsysteme oder redundante Sicherheitsabschaltungen der Batterien, um die externen Gefahren zu bannen. Dazu gehört auch das Überladen der Batterie, das zum Ausgasen und eventuell zum Brand des Speichers führt“, sagt er. „Wenn diesen Gefahren nicht schon in der Phase der Produktentwicklung Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist es sehr fragwürdig, ob das System am Ende nachhaltig gegen solche Gefahren geschützt ist.“ Timke will das Problem nicht auf einzelne Lithium-Ionen-Technologien beschränkt wissen. Auch von vermeintlich sichere Technologievarianten können Gefahren ausgehen.

Problem industrieweit angehen

Um das Problem industrieweit anzugehen, will IBESA jetzt ein Weißbuch zur Batteriesicherheit erstellen. Denn die Medienberichte über die Risiken der Stromspeicher verunsichert die Endkunden. In Kooperation mit den Marktforschern von EuPD Research will der Verband das Thema Batteriesicherheit gründlich untersuchen. Am Ende sollen gesicherte Informationen über die Risiken und die möglichen Sicherheitsmaßnehmen stehen. „Anhand des Weißbuches können sich sowohl die Unternehmen der Speicherindustrie als auch die Endkunden objektiv über die unterschiedlichen Aspekte der Sicherheit von Batteriespeichern informieren“, erklärt Lisa Forens. „Im Mittelpunkt stehen die unterschiedlichen Komponenten und Technologien, erste wissenschaftliche Ergebnisse und Analysen, die über die Sicherheitsrisiken informieren und den Umgang mit Speichertechnologien beschreiben.“

Deshalb lädt IBESA die Entscheidungsträger der Branche ein, sich an der Erarbeitung des Weißbuches zu beteiligen. Dazu gehören Wissenschaftler aus den Forschungsinstituten genauso wie Entwickler von Batteriezellen und Projektierer von ganzen Energiespeichern. Sie können sich bis zum 15. November dieses Jahres bei der IBESA als Teilnehmer an der Erstellung des Weißbuches registrieren. „Am Ende wird das Weißbuch mehr Klarheit über die Batteriesicherheit bieten und es dient als Referenz für Unternehmen, die um die Sicherheit der Energiespeicher bemüht sind“, stellt Forens in Aussicht. (Sven Ullrich)