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Windkraftpotenzial Südamerika

Ausbauwelle in Chile hält auch 2021 an - Großauftrag für Nordex

Tilman Weber

33 Turbinen der in Deutschland entwickelten Windturbinen-Bauplattform Delta 4000 soll die Nordex-Gruppe bis 2021 an den Standort in der Region Los Lagos in der Südhälfte des rund 4.000 Kilometer langen Küstenlandes am Pazifik geliefert und ans Netz angeschlossen haben. Den Auftraggeber nannte das Unternehmen nicht. Bei den bestellten Anlagen handelt es sich um die für den Einsatz in mehreren Windregionen flexibilisierte Schwach- und Mittelwindanlage N149 mit gewöhnlich 4 bis 4,5 Megawatt (MW) Nennleistung. Offenbar sollen die Turbinen dieses Auftrags im Schnitt 4,7 MW leisten.

Serie von Großaufträgen seit 2019

Der Nordex-Auftrag reiht sich ein in eine große Serie von Großaufträgen aus Chile seit 2019, nachdem das Land 2016 in einer Ausschreibung eine Kapazität von rund 1,5 Gigawatt (GW) beauftragt hatte. So hatte Wettbewerber Vestas noch im Dezember einen Großauftrag über 185 MW durch den Projektierer Mainstream Renewable Power für den Windpark Cerro Tigre gemeldet. Der Start des Windparkbetriebs soll schon 2020 sein. Enercon schloss 2019 den Auftrag für den größten Windpark ganz Lateinamerikas mit 607 MW in der Atacama-Wüste. Während Vestas 4,2-MW-Anlagen mit 150 Meter Rotordurchmesser liefern soll, hat Enercon die Lieferung von Anlagen mit 4,6 MW der neuesten unternehmenseigenen Turbinenentwicklung mit 160 Meter Rotordurchmesser angekündigt. Dieser Windpark wird 2024 ans Netz gehen.

Auch das chinesische Unternehmen Goldwind kündigte 2019 die Belieferung eines 144-MW-Windparks mit 4,5-MW-Turbinen an, der noch 2020 ans Netz soll. Siemens Gamesa meldete bereits im Oktober neue Aufträge aus dem vierten Quartal des vergangenen Jahres für drei Windparks zur Belieferung mit 4,5-MW-Turbinen mit 145 Meter Rotordurchmesser – mit einem Gesamtvolumen von 359 MW. Auch diese Anlagen sollen 2020 ausgeliefert werden. Der deutsche Windparkprojektierer WPD hatte ebenfalls 2019 erklärt, den Windpark Malleco mit weit über 200 MW noch 2021 ans Netz zu bringen. Die Bauarbeiten hätten begonnen.

Jährlich 350 MW Zubau erwartet

Das Land hat sein Erneuerbare-Energien-Ziel einer Grünstromversorgung von 20 Prozent bis im Jahr 2020 längst erreicht – dank des bisherigen Ausbaus in erster Linie von Photovoltaik-Kapazitäten sowie dahinter auch einer ersten Windkraftkapazität mit bisher rund 1,7 Gigawatt (GW). Alleine 2019 betrug der Zubau 526 MW. Gemäß Schätzung des Marktanalyse-Dienstleisters Bloomberg New Energy Finance (BNEF) wird Chile im Schnitt in den kommenden Jahren jährlich knapp 350 MW zubauen: Der BNEF-Markt-Report Chile Power System Outlook von Dezember 2019 taxiert den Zubau neuer Windparks in Chile für das neue Jahrzehnt von 2020 bis 2029 gemessen an schon registrierten Vorhaben auf mindestens 3,4 GW.

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