Erst im Juli hatte das deutsche Windturbinenunternehmen die 2013 beendete Maschinenhausmontage im zehn Jahre zuvor stillgelegten Produktionswerk West Branch in Iowa wieder aufgenommen. Am Mittwoch meldete Nordex nun den Abschluss mehrerer Verträge mit dem Energieversorgungsunternehmen Alliant, wonach das wiedereröffnete Werk 190 Anlagen für mehrere große Windparks im Alliant-Versorgungsgebiet ausliefern soll. Alliant versorgt die US-Bundesstaaten Iowa und Wisconsin mit Strom und Gas. Nordex soll die Turbinen 2028 und 2029 ausliefern.
US-Industriepolitik und gute Aufträge – Nordex back in Iowa!
Podcast: Was bringt der Net Zero Industry Act?
Die Verträge sehen die Lieferung von Windkraftmaschinen der in Iowa speziell für den US-Markt produzierten Typen N133 und N163 vor. Die entstehenden Windparks werden zu einem Zubau einer neuen Windkrafterzeugungskapazität von bis zu 1.060 Megawatt (MW) führen. Die durchschnittliche Nennleistung der Anlagen könnte damit bis zu 5,5 MW betragen, wobei die US-Variante der Anlage mit dem kleineren Rotor bisher als N133/4800 auf 4,8 MW für Starkwindstandorte ausgelegt war.
Nordex verweist nun auf neue Arbeitsplätze und eine Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region als Nutzen der Aufträge. Europäische Windturbinenhersteller eröffnen nach zwischenzeitlichen Werkschließungen wieder Werke in den USA, um neuen gesetzlichen Anforderungen nachzukommen, die eine Herstellung eines größeren Anteils des Windturbinenmaterials in den Vereinigten Staaten verlangen. Das Finanzmarkt-Online-Portal Stock-World wertete den Auftrag bereits als Erfolg der Strategie, die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze dem republikanisch regierten Bundesstaat zukommen zu lassen. Dort regiere die Gouverneurin Kim Reynolds, die „eine enge Trump-Vertraute“ sei, so verwies das Portal auf einen möglichen positiven Einfluss auf die windkraftskeptische Haltung des US-Präsidenten Donald Trump. „Trump-Trick zahlt sich aus“, überschrieb Stock-World den entsprechenden Artikel.