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Ausbau der Windenergie in Dänemark

Dänemark will 2050 „fossilfrei“ sein

Auf die Frage, wie Dänemark diese Ziele erreichen könne, erklärte der Sprecher des Ministeriums für Klima und Energie, Jesper Filbo, dass die meisten Projekte im Meer oder aber küstennah umgesetzt würden. Neben den Offshore-Windparks wie Anholt und Kriegers Flak, die derzeit gebaut werden, sollen durchaus noch weitere Windparks entstehen, wenngleich es noch keine konkreten Pläne gebe.

Anholt, ein 400-Megawatt-Windpark, wird voraussichtlich Ende 2012 den ersten Windstrom produzieren und den Windkraft-Anteil an der Stromversorgung deutlich erhöhen. Kriegers Flak entsteht als Kooperation zwischen Dänemark, Schweden und Deutschland und soll zwischen 2018 und 2020 den Betrieb aufnehmen. Der Windpark mit einer geplanten Leistung von 600 Megawatt wird erstmalig über ein eigenes Offshore-Stromnetz verfügen. Kriegers Flak allein würde die dänische Windenergie-Produktion auf rund 42 Prozent anheben.

Dänemark ist schon jetzt nahe daran, seine hochgesteckten in Bezug auf den Einsatz erneuerbarer Energien von 31 Prozent bis zum Jahr 2020 zu erreichen. Die kürzlich von der dänischen Energie-Agentur veröffentlichte Statistik für 2010 zeigt, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch des Landes von 20,1 Prozent im Jahr 2009 auf 22,3 Prozent im vergangenen Jahr gewachsen ist. Der größte Beitrag für den Anstieg stammte aus Windkraft und Biomasse. Im Stromsektor erzielte das Land 3,8 Gigawatt Windleistung, was einem Viertel des Strombedarfs entspricht. Das soll noch mehr werden, denn das Land soll bis 2050 komplett „fossilfrei“ sein, verkündete Thorning-Schmidt nun. Die neue Regierung ist seit 3. Oktober im Amt und hat jetzt ihre Ziele in Sachen Erneuerbare Energien und CO2-Emissionen veröffentlicht.

In den vergangenen Jahren hatte sich die Windenergie in Dänemark an Land allerdings eher verhalten entwickelt. Grund dafür war ein Gesetz, das unter der alten Regierung eingeführt worden war und Anwohnern von Windenergieanlagen eine Klagemöglichkeit gegen diese eingeräumt hatte. Deshalb wurde für die Betreiber von Onshore-Projekten das Risiko in Dänemark zu hoch. „Bislang ist noch keine Änderung an diesem Gesetz geplant“, erklärte Filbo. „Klima- und Energie-Minister Martin Lidegaard will, wie er selbst betont, keinen Windenergie-Krieg anzetteln und niemanden zur Partizipation zwingen.“ Bislang bestimmen in Dänemark die Gemeinden, welche Flächen für Windenergie ausgewiesen werden, und nicht die Regierung. Daran soll sich laut Filbo auch zunächst nichts ändern. „Die neue Mitte-Links-Koalition ist seit zehn Tagen im Amt. Wir sind erst am Anfang unserer Arbeit“, erklärte Filbo.

(Regine Krüger)