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Bekommen Briten bald acht Prozent ihres Stroms aus Erneuerbarenparks in Marokko?

20 Millionen Pfund und damit gemäß mehrjährigem Kurs grob gepeilt 23 Millionen Euro will Total Energies als Minderheitenbeteiligung in das Projekt XLinks investieren. 2021 hatte es das Vorhaben mit einer Hochspannungsgleichstromexportzuleitung direkt aus Marokko nach Großbritannien bekannt gegeben.

3,6 Gigawatt Dauerstrom für Großbritannien

Es soll eine stabile Zuleitung von Wind- und Sonnenstrom aus dem nordwestafrikanischen Land im Volumen von 3,6 Gigawatt (GW) an durchschnittlich mindestens 19 oder 20 Stunden am Tag garantieren. Der Netzanschluss in zwei 1,8-GW-Abschnitten und vier starken Kabeln zur Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) ist mit dem Netzbetreiber bereits geklärt. Die Kabelverlegung ist in geringer Wassertiefe vorgesehen und wird dafür komplett und kurvenreich entlang zunächst der Küste Marokkos, dann der Küsten Spaniens, Portugals, wieder Spaniens und Frankreichs verlegt, ehe es in einem kurzen Abschnitt durch den Atlantik von Nordwesten in die südliche Landzunge einmündet. Dafür plant die Initiative eine Erzeugung durch Windkraft und Photovoltaik (PV) in der südlichsten marokkanischen Region Guelmim Oued Noun mit einer Nennleistung von 11,5 GW. Die Kabellänge zwischen den beiden rund 2.500 Kilometer voneinander entfernten Regionen wird demnach rund 3.800 Kilometer betragen. Ein Batteriespeicher am Standort soll zudem gemäß dem Konzept überschüssigen Wind- und Sonnenstrom speichern und in Zeiten hohen Bedarfs im britischen Netz sowie bei zeitgleich geringer Sonneneinstrahlung oder Windaufkommens zum Beispiel in wohl eher seltenen windarmen bewölkten Phasen den Strom für die Briten ausspeichern. Die Batterie ist mit einer Leistung sowie einer Stromliefer- beziehungsweise Aufnahmekapazität von 5 GW und 22,5 Gigawattstunden vorgesehen.

Wie die Geschäftsführung von XLinks angibt, soll der erste Strom schon 2027 fließen. Ab Anfang der 2030-er Jahre würde die marokkanisch-britische Lebensader der Stromversorgung im Vereinigten Königreich stabil acht Prozent des elektrischen Bedarfs absichern. Die Dimension der geplanten Erneuerbaren-Anlagen verdeutlichen indes die Flächenangaben für das PV- und für das Windparkprojekt. Die Solarstromanlagen sollen eine Fläche von 200 Quadratkilometern bedecken, das Windkraftfeld sich sogar über ein Gebiet von 1.500 Quadratkilometern erstrecken.