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Desertec

Operation Wüstenstrom

Das Ziel der Desertec-Vision ist fest im Blick: Bis 2050 sollen gut 15 Prozent des europäischen Strombedarfs aus Sonnenkraftwerken in Nordafrika und im Mittelmeerraum gedeckt werden. Ein Großteil des Wüstenstroms soll direkt vor Ort verbraucht werden; und somit vor allem den Stromproduzenten nützen.

In Brüssel besiegelten heute Paul van Son, Dii-Geschäftsführer,  und der Medgrid-Geschäftsführer, André Merlin, unter den Augen des EU-Energiekommissars Güther Öttinger einen Kooperationsvertrag. Öttinger sieht dabei nur Gewinner: „Es gibt nun eine konkrete Perspektive für die Produktion von Solar- und Windenergie zum Nutzen der Bürger und der Märkte in Europa, Nordafrika und im Nahen Osten.“

400 Milliarden Euro in die Wüste setzen

Lange war nicht klar, in welchem Verhältnis die deutsche Initiative Dii (früher Desertec Industrie Initiative) mit Gesellschaftern wie der Deutschen Bank, den Technologiekonzernen Siemens und ABB und Versicherern wie Allianz und der Münchener Rück zur französischen Kooperation Medgrid steht. Viele sahen eine Konkurrenz zwischen den beiden Zusammenschlüssen. Van Son betonte jedoch schon vor über einem Jahr, dass alle finanziellen und technischen Kapazitäten zur Umsetzung des Megaprojekts benötigt werden. Das ganze Unterfangen kostet immerhin 400 Milliarden Euro – eine Zahl, die sich aus einem Gutachten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ableiten lässt.

Medgrid wurde 2010, nach einem Vorstoß des französischen Präsidenten Niclas Sarkozy, gegründet, um die Stromverbindungen zwischen den östlichen und südlichen Ländern des Mittelmeerraums und Europas zu fördern. Partner in diesem Verbund sind französische Konzerne wie die Energieversorger EDF und GDF Suez sowie Tochtergesellschaften von Areva und Alstorm. (Niels Hendrik Petersen)