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Österreich hat 2,1 Gigawatt Ökostromleistung im Jahr 2024 aufgebaut

Jetzt ist es amtlich: In Österreich gingen im Jahr 2024 Ökostromanlagen mit einer Gesamtleistung von 2.461 Megawatt neu ans Netz. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten EAG-Monitoringbericht der Regulierungsbehörde für den Elektrizitätsbereich E-Control hervor. Demnach war es vor allem die Photovoltaik, die den Ausbau der Versorgung mit erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr vorangetrieben hat. Denn die österreichischen Handwerker und Projektentwickler haben Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 2.130 Megawatt aufgebaut.

Photovoltaik hat 86 Prozent Marktanteil

Damit entfallen 86,55 Prozent des gesamten Marktes für Ökostromanlagen in der Alpenrepublik allein auf die Photovoltaik. Die Windkraft liegt mit einem Anteil von knapp acht Prozent auf dem zweiten Platz. Insgesamt wurden in Österreich im Jahr 2024 neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von 196 Megawatt neu ans Netz angeschlossen. Auch die Laufwasserkraft hat mit fast fünf Prozent einen nennenswerten Anteil am Ökostromanlagenmarkt in Österreich. In diesem Segment wurden 120 Megawatt Leistung neu errichtet. Kaum vorhanden ist der Markt für Bioenergie. So gingen neue Biomasseanlagen mit einer Leistung von zwölf Megawatt neu in Betrieb. Beim Biogas lag die neu installierte Leistung bei mageren drei Megawatt. Zusammen erreichen diese beiden Technologien einen Anteil von 0,6 Prozent.

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94 Prozent Ökostromanteil erreicht

Damit ist auch der Anteil der Ökostromproduktion in der Alpenrepublik gestiegen. In Österreich wurden im Jahr 2024 brutto insgesamt 81.904 Gigawattstunden Strom produziert. Der Beitrag der erneuerbaren Energien lag bei 67.287 Gigawattstunden. Er lag nach Angaben der E-Control um rund 2.000 Gigawattstunden höher als noch 2023. Damit steuerten die installierten Ökostromanlagen 82,15 Prozent zur gesamten Stromerzeugung in Österreich bei. Die Strommengen aus Pumpspeicherkraftwerken sind hier nicht eingerechnet. Diese lieferten weitere 3.574 Gigawattstunden Strom.

Österreichs Solarbranche verlangt Planungssicherheit

Auf diese Weise kann Österreich seinen Stromverbrauch schon zu immensen 94 Prozent mit erneuerbaren Energien decken. Wobei das Alpenland von den üppigen Ressourcen für die Wasserkraft profitieren kann.

Ausschreibungen unterzeichnet

Die österreichische Regierung hat im vergangenen Jahr 114 Millionen Euro für die Marktprämien für große Ökostromanlagen ausgegeben. Diese Marktprämien werden über Ausschreibungen ermittelt. Insgesamt zehn Ausschreibungen gab es im vergangenen Jahr. Dabei wurden in vier Auktionen Marktprämien für 1.047 Megawatt Solarparkleistung vergeben. Damit waren die Ausschreibungen unterzeichnet. Denn es wurden 1.150 Megawatt ausgeschrieben.

Österreich will flexible Netztarife einführen

Dazu kamen noch vier Ausschreibungen für insgesamt 582 Megawatt Windkraft. Auch hier wurde das Auktionsvolumen nicht ausgeschöpft. Denn es nahmen 24 Projekte mit einer Gesamtleistung von nur 458 Megawatt an den Ausschreibungen teil.

Biomasse ausgeschrieben

Außerdem fand noch eine gemeinsame Ausschreibung für Photovoltaik und Windkraft statt. In dieser wurden Marktprämien für Anlagen mit einer Gesamtleistung von 40 Megawatt versteigert. An dieser Ausschreibung nahm tatsächlich nur ein Solarprojekt mit einer Leistung von 28 Megawatt teil. Nur die Biomasseausschreibung war ausgeschöpft. Dies lag unter anderem an geringen Auktionsvolumen von nur 15 Megawatt.

Fördermittel für Investitionszuschuss halbiert

Kleinere Photovoltaikanlagen mit einer Leistung bis zu einem Megawatt bekommen einen Investitionszuschuss. Dafür standen im Jahr 2024 nur noch 140 Millionen Euro zur Verfügung – weniger als die Hälfte des Jahres 2023. Dieses Budget wurde komplett ausgeschöpft, zumal es auch den Made-in-Europe-Bonus mit abdecken muss. Denn Investoren, die ihre Anlage mit Modulen und Wechselrichtern aus europäischer Herstellung bauen, bekommen einen Bonus von 20 Prozent zusätzlich zum regulären Investitionszuschuss.

Energiepreise steigen, Grünstrom in Österreich wird ausgebremst

Noch ist nicht klar, wie viel Leistung mit dieser Förderung tatsächlich gebaut wurde. Denn die Förderanträge werden in Österreich vor dem Bau der Anlage gestellt und die Investoren haben zwölf Monate Zeit, den Generator tatsächlich zu errichten. Zudem gibt es Möglichkeiten der Verlängerung der Baufrist, etwa bei Lieferschwierigkeiten von Komponenten.

Förderung soll weitergehen

Auch in diesem Jahr soll es wieder eine EAG-Förderung geben. Allerdings ist bislang nicht klar, wie die Regelungen konkret aussehen und wie hoch das Budget ist. Immerhin hat Elisabeth Zehetner, Energiestaatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, auf der diesjährigen Herbsttagung von PV Austria und der Technologieplattform Photovoltaik in Wien die Weiterführung der Förderung für 2026 und 2027 angekündigt.