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Photovoltaik / China

Regierungsplan für Zubau

Nachdem China die größte Produktionskapazität von Photovoltaikmodulen aufgebaut hat, will man nun auch den Binnenmarkt entwickeln. Ein aktueller Regierungsplan sieht vor, dass im Reich der Mitte bis 2015 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtkapazität von zehn Gigawatt installiert werden sollen. Bis 2020 will man weitere 40 Gigawatt zubauen. Dabei legt die Regierung besonderen Wert auf die Installation von Aufdachanlagen. Wie das staatliche China Securities Journal berichtet, soll bis 2020 mit 25 Gigawatt die Hälfte aller Solarstromanlagen im Land auf Dächern entstehen. Bis 2015 hat man sich eine Kapazität von drei Gigawatt zum Ziel gesetzt. Außerdem will man bis 2015 die Kapazität der Stromerzeugung aus solarthermischen Anlagen auf ein Gigawatt erhöhen und die Kollektorfläche für die solarthermische Wärmeproduktion auf 400 Millionen Quadratmeter ausbauen.

Fast zehn Prozent aus erneuerbaren Energien

Mit diesem Beschluss setzt die Regierung außerdem Quoten zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2015 für jeden Regierungsbezirk auf der Ebene der Provinzen, Städte und Bezirke fest. Bis zum Ende des zwölften Fünfjahrplanes, der von 2010 bis 2015 läuft, soll mehr als 9,5 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden, wie China Business News berichtet.

Bisher liefern gerade mal Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 300 Megawatt sauberen Strom aus Sonnenenergie. Damit liegt das Land im weltweiten Vergleich bei der Installation von Solarstromanlagen auf einem der letzten Plätze. Im Gegensatz dazu ist China der Weltmeister bei der Produktion von Solarmodulen und Solarzellen. Bis zum Ende des Jahres 2010 hat das Land eine Produktionskapazität von 10,6 Gigawatt aufgebaut. Etwa 44 Prozent der weltweit hergestellten Solarmodule und Zellen wurden in chinesischen Fabriken produziert.

Einspeisevergütung um Binnenmarkt anzukurbeln

Um den Binnenmarkt anzukurbeln, hat die chinesische Nationale Kommission für Entwicklung und Reform (National Develpment and Reform Commission – NDRC) bereits im Juli dieses Jahres eine Einspeisevergütung für Solarstrom eingeführt. Die Betreiber von Photovoltaikanlagen, die vor dem 1. Juli 2011 ans Netz angeschlossen waren, bekommen jede eingespeiste Kilowattstunde mit 1,15 Renminbi (13 Eurocent) vergütet. Für Anlagen, die danach in Betrieb gingen gilt ein Tarif von 1 Renminbi (11 Eurocent) pro Kilowattstunde. Damit will die chinesische Regierung die nötige Investitionssicherheit schaffen, um den Ausbau der Solarstromerzeugung weiter voranzutreiben. Die aktuellen Vergütungssätze gelten allerdings nur für dieses Jahr. Die künftige Festlegung der Einspeisetarife sieht ein degressives Modell nach deutschem Vorbild vor. Das NDRC legt die Vergütungssätze entsprechend der Preisentwicklung von Solarstromanlagen und der Entwicklung des technischen Fortschritts fest. (Sven Ullrich)