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Investmanger Aream rät: Zusatzgewinne aus Solar- und Windkraftanlagen reinvestieren

Die Ampelregierung hat beschlossen, Zusatzgewinne von Stromerzeugern abzuschöpfen. Hier geht es darum, dass am Markt die teuerste Technologie den Preis bestimmt. Das ist derzeit Erdgas. Das bedeutet, wenn Erdgas verstromt wird, dessen Preis derzeit massiv anzieht, bekommen auch alle anderen Erzeuger mehr Erlöse als vorgesehen. Dazu gehören nicht nur Kohle- und Atomkraftwerksbetreiber, sondern auch Betreiber von Solar- und Windkraftanlagen.

Speicher, Netze, Wasserstoff – es gibt noch viel zu tun

Die Bundesregierung geht den Weg, diese „Zufallsgewinne“ bei hohen Preisen von den Anlagenbetreibern einzuziehen, wie es auch Italien und Portugal macht. Dort sind die Gewinne aus Solar und Windkraft gedeckelt. „Viel besser und zukunftsgerichteter ist es allerdings, mit den jetzt stark sprudelnden Geldquellen die Förderung im Bereich der erneuerbaren Energien auszuweiten – und zwar in Bereichen, die noch weit von der Profitabilität entfernt sind“, betont Markus W. Vogt, Geschäftsführer der Aream Group, einem Investment- und Assetmanager im Bereich erneuerbare Energien, den Anlagenbetreibern. „Speicher, Netze, Wasserstoff, neue Technologien, Steigerung der Wirkungsgrade: Es gibt noch viel zu tun, bis die Erneuerbaren Energien die fossilen Energieträger endgültig ablösen können.“

Das wäre auch gerecht. „Denn erneuerbare Energien sind mit großer finanzieller und politischer Unterstützung aufgebaut worden. Allein über die EEG-Umlage flossen über die Jahre mehrere hundert Milliarden Euro und machten grünen Strom konkurrenzfähig“, erklärt Vogt. „Jetzt sorgen die steigenden Strompreise für außergewöhnlich hohe Renditen bei alten, geförderten Anlagen. Diese Mehrrendite sollte fairerweise entweder für eine Entlastung der Verbraucher oder noch besser für den weiteren Umbau der Energiewirtschaft eingesetzt werden.“

Risiko soll belohnt werden

Zumal heute die Solar- und Windkraftbetreiber inzwischen nahezu ohne Förderung auskommen können, wenn sie es clever anstellen. „Die Produktionskosten für grünen Strom sind gesunken, die heutigen Anlagen auch ohne Förderung rentabel“, sagt Vogt. „Für Investoren lassen sich ohne jede Einspeisevergütung und andere Hilfen Projekte entwickeln, die eine marktgerechte Rendite aufweisen. Und: Wer ins Risiko geht, soll auch dafür belohnt werden“, betont der Investmentexperte.

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Doch der starke Anstieg der Strompreise habe jetzt die Gewinne der geförderten Altanlagen über die Maßen steigen lassen, sagt Vogt. Zudem führe dies zu der Situation, dass die Gewinne nach oben zwar unbegrenzt weiter steigen können. Sollten die Strompreise aber wieder sinken und unter den Förderbetrag fallen, würden die Altanlagen immer noch verdienen – dann wieder auf Kosten des Staates.

Sprudelnde Geldquellen in die Energiewende lenken

Die jetzt sprudelnden Geldquellen sollten dringend in die Energiewende zurückfließen. Auch wenn die Bundesregierung das die Übergewinne abschöpft, sollte sie dieses wieder für Förderungen einsetzen, die sich – wie bei den Erneuerbaren – auf Dauer lohnen und in eine wettbewerbsfähige Zukunft führen. „Diese Subventionen könnten sehr einfach aus den zusätzlichen krisenbedingten Gewinnen der geförderten Altanlagen fließen und mehr Investoren in diese Bereiche ziehen“, sagt Vogt. „Dazu kommt: Zum Thema Nachhaltigkeit gehört nicht nur, dass Projekte zur Vermeidung von Klimaschäden gebaut und betrieben werden. Auch soziale Aspekte gehören zu einer guten Unternehmensführung und sind zu berücksichtigen. Da wäre ein Teilen der unerwarteten zusätzlichen Erträge doch eine sehr gute Möglichkeit.“ (su)

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