Mit einem als Infomarkt betitelten öffentlichen Termin für Bürgerinnen und Bürger am Produktionsstandort Oberkirch eröffnete der Papierhersteller am Dienstag die heiße Phase eines knapp zweimonatigen Dialogprozesses. An dessen Ende soll am 20. Juli eine Stimmabgabe in dem Schwarzwaldort für Einwohnerinnen und Einwohner mit dreimonatiger Hauptsitzwohnanmeldung im örtlichen Register stattfinden. Diese sollen in dem zugelassenen Bürgerentscheid darüber abstimmen, ob der Beschluss des Stadtparlaments vom Januar wieder gekippt wird, die kommunalen Standortflächen auf dem Bergrückenareal Schwend an Köhler Renewable Energy zu verpachten. Oder ob es zugunsten einer nachhaltigen ökologischen Energieversorgung eines großen örtlichen Arbeitgebers mit auch finanziellen Vorteilen für die Stadt dabei bleibt. Die zwei Anlagen, auf deren Nennleistung sich Köhler bisher nicht festlegt, sollen mit einer erwarteten Jahreserzeugung von zusammen rund 30.000 Megawattstunden rund 30 Prozent des jährlichen Strombedarfs des Köhler-Werks in Oberkirch liefern.
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Bereits im Februar 2024 hatte die Köhler-Gruppe durch Abschluss eines langfristigen Stromabnahmevertrags sich die Windstromerzeugung des hessischen Zwei-Anlagen-Parks Wetzlar-Blasbach mit 8,4 Megawatt (MW) gesichert. Im Mai begann zudem Köhler Renewable auch den Windpark Höringhausen ebenfalls in Hessen zu errichten. Der Windpark, den die Köhler-Gruppe zusammen mit dem französischen Windparkentwicklungsunternehmen Qair verwirktlicht, entsteht aus fünf Anlagen vom Vestas-Typ V162 mit 6,2 MW Nennleistung sowie insgesamt einer Parkleistung von 31 MW. Nun kommt also noch Schwend dazu.

Koehler Renewable Energy
Außerdem projektiert der Papierhersteller auch Erneuerbare-Energien-Projekte in Schottland. Die Köhler-Gruppe folgt mit dem Windstromkapazitätsaufbau der eigenen Zielsetzung, bis 2030 mehr Erneuerbare-Energien-Strom zu erzeugen, zumindest bilanziell, als für die eigene Papierproduktion notwendig wäre.