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Verbund nimmt Solarpark mit 150 Megawatt mit virtuellem PPA in Betrieb

Der österreichische Energieversorger Verbund hat den Solarpark Pinos Puente in Betrieb genommen. Die Anlage steht auf einer Fläche von 161 Hektar in der Nähe von Granada im Süden von Spanien. Der Projektentwickler Baywa r.e. hat die Anlage geplant und errichtet.

260 Gigawattstunden fürs Bierbrauen

Mit einer Gesamtleistung von 147,6 Megawatt wird er jedes Jahr 260 Gigawattstunden Strom liefern. Diesen Strom wiederum speist Verbund in das spanische Netz ein und verkauft den Strom über einen virtuellen Stromliefervertrag (VPPA) drei Unternehme in Europa. Hier wird – im Gegensatz zu einem physischen Stromliefervertrag (PPA), bei dem Stromerzeugungsanlage und Stromabnehmer in der gleichen Netzregion sind – der Strom überregional gehandelt. Der Kunde bezieht weiterhin Strom von seinem Lieferanten, während dieser eine Stromerzeugungsanlage – in diesem Fall den Solarpark in Südspanien – betreibt und den erzeugten Strom am Energiemarkt zum Marktpreis ohne jegliche Förderung verkauft. Refinanziert wird die Anlage dann mit den Markterlösen und den zusätzlichen Erlösen durch die Stromlieferung an den Verbraucher. Solche Verträge sind besonders attraktiv für Unternehmen und Branchen mit hohem Energiebedarf, wie große Rechenzentren oder Produktionsbetriebe. Das Konzept ist in Europa relativ neu, aber die Nachfrage wächst.

14 Brauereien mit Ökostrom versorgen

So wird die belgische Brauereigruppe Anheuser-Busch Inbev den Strom aus dem Solarpark Pinos Puente virtuell abnehmen. Das Unternehmen, das Biermarken wie Budweiser, Corona und Stella Artois im Portfolio hat, geht damit einen weiteren Schritt hin zur Vollversorgung seiner 14 Brauereien in ganz Westeuropa mit Ökostrom. Immerhin will die AB-Inbev-Gruppe bis 2040 seine ganze Wertschöpfungskette komplett von Treibhausgasemissionen befreien. Weiteren Solarstrom für die Brauereien wird ein zweiter Solarpark liefern, den Verbund noch bis Ende Oktober in Betrieb nehmen wird. Allein mit dem Strom aus diesen beiden Anlagen kann die Gruppe immerhin zehn Milliarden Biere pro Jahr emissionsfrei brauen.

Zehn Jahre Stromlieferung vereinbart

Der Stromliefervertrag läuft über zehn Jahre. „Angesichts der globalen Energiekrise und der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels, die in diesem Sommer in weiten Teilen Europas deutlich zu spüren waren, konzentrieren wir uns darauf, die Klimaresilienz zu stärken und die Dekarbonisierung voranzutreiben“, erklärt Erik Novaes, bei AB Inbev für die Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich. „Nachhaltigkeit ist ein grundlegender Bestandteil unseres Unternehmens, und wir sind auf die Eröffnung des Parks sehr stolz und dieses nächste Kapitel mit unseren Partnern aufzuschlagen“, ergänzt Cybelle Buyck, bei AB Inbev für Legal & Corporate Affairs Europe zuständig.

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Bis 2030 mehr Solar- und Windstrom erzeugen

Auch für Verbund ist der Solarpark ein Meilenstein. Schließlich will das österreichische Unternehmen, das bisher in Sachen Ökostrom vor allem auf Wasserkraft gesetzt hat, bis 2030 ein Viertel seines Stroms mit Photovoltaik und Windkraft produzieren. „Wir müssen entschlossen handeln: Jede zusätzliche Kilowattstunde aus erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende. Mit Projekten wie dem Solarpark Pinos Puente treiben wir den schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien in Europa voran“, betont Michael Strugl, Geschäftsführer von Verbund. Der Solarpark bei Granada ist zudem der Einstieg des Unternehmens in den spanischen Markt. (su)