Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Wärme für fast 7.000 Haushalte: Potsdamer Geothermie-Bohrungen erfolgreich

Ins Risiko gegangen und belohnt worden: Der Potsdamer Energieversorger EWP kann nach ersten Ergebnissen von Tests nach einer Bohrung deutlich mehr Geothermie nutzen können als erhofft. „Die zukünftige Leistung unserer Tiefengeothermie an der Heinrich-Mann-Allee geht weit über unsere Erwartungen hinaus. Sie wird mehr als doppelt so viel Leistung bringen, als wir zu Beginn unseres Projektes erwartet hatten“, sagte Christiane Preuß, kaufmännische Geschäftsführerin der EWP, bei der Präsentation der Testergebnisse für die erste Tiefengeothermie Potsdams.

Bohrungen bis in 2.000 Meter Tiefe

Voraussichtlich werde die Anlage wird deutlich über 4 Megawatt Leistung bringen können. Im Dezember zum Bohrstart hatte die EWP auf 1,8 bis 2 Megawatt gehofft. „Das bedeutet, wir können nicht nur die geplanten rund 700 Wohneinheiten des neuen Quartiers mit Wärme versorgen, sondern auch noch in das Potsdamer Wärmenetz einspeisen. Legen wir den durchschnittlichen Potsdamer Haushalt zugrunde, liefert allein diese Tiefengeothermieanlage die Wärme für bis zu 6.900 Haushalte“, erläutert Eckard Veil, technischer Geschäftsführer der EWP.

Die EWP hatte von Dezember bis Juni an der Heinrich-Mann-Allee, mitten im Potsdamer Stadtgebiet, die erste Tiefengeothermiebohrung der Region abgeteuft. Mit diesem Pionierprojekt war der Potsdamer Energieversorger nach eigenen Angaben mit circa 20 Millionen Euro ein hohes finanzielles Risiko eingegangen, da nicht abzusehen war, ob die unterirdischen Gesteinsschichten tatsächlich für die geothermische Nutzung in der gewünschten Leistungsfähigkeit geeignet sind. Die Bohrungen gingen mehr als 2.000 Meter tief.

Geschäftsführerin fordert Absicherung des Fündigkeitsrisikos

„Das Ergebnis zeigt, Tiefengeothermie ist eine Lösung für Potsdam“ betonte Preuß. Damit weitere Projekte erfolgreich umgesetzt werden könnten, bräuchte es aber mehr Rückenwind aus allen politischen Ebenen. „Bürokratische Hürden müssen abgebaut, Genehmigungsprozesse verschlankt werden und wir brauchen Instrumente, um das enorme wirtschaftliche Risiko, das mit jeder Tiefengeothermiebohrung verbunden ist, abzusichern. An der Heinrich-Mann-Allee hat sich unser Mut ausgezahlt und wir wurden mit einem Erfolg belohnt. Zur Wahrheit gehört jedoch, dass beim nächsten Projekt alles wieder ganz anders aussehen könnte“, so Preuß weiter. (kw)