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Strommix

Erneuerbare versorgen Deutschland schon bis zum Sommeranfang

Tilman Weber

Mit einem Ökostromanteil von 47,3 Prozent der hierzulande erzeugten Elektrizität, so prognostiziert der Energiekonzern Eon, werde die Bruttostromerzeugung bis Ende dieses Jahres auf 274 Terawattstunden (TWh) ansteigen (mit diesem Link gelangen Sie zur anschaulichen Grafik dazu. Bitte Regler auf der Zeitachse von Jahr 2018 auf 2020 voranschieben). Gemessen am bisherigen jährlichen Stromverbrauch in Deutschland reiche dieses prognostizierte Grünstromvolumen rein rechnerisch zur Vollversorgung von 47,3 Prozent der 365 Tage im Jahr, was einem Zeitraum von 172 Tagen entspricht. Dieser Zeitraum sei am 20. Juni erreicht, erklärte nun Eon. Gemäß der im Vorjahr bilanzierten 242,6 TWh durch Erneuerbare-Energien-Anlagen und somit damals noch 43 Prozent der gesamten Bruttostromerzeugung des Landes war 2019 der Tag schon am 4. Juni erreicht.

Tag der grünen Energie

Eon betonte, der 20. Juni 2020 sei ein „Indikator für den Status Quo der Energiewende“ beziehungsweise ein „Tag der grünen Energie“. Verantwortlich für die erneute starke Zunahme des Grünstromanteils in den Leitungen seien „unter anderem Rekordwerte vor allem bei der Solar- und Windstromproduktion, hinzu kommt ein teils geringerer Strombedarf insbesondere im Frühjahr“, erklärte Eon.

Erneut mehr Wind- und Solarstrom als im Vorjahr

Das vom Fraunhofer-Institut Ise gepflegte Internetportal energy-charts.de bestätigt die anhaltende Zunahme der Ökostromerzeugung in Deutschland. Dabei bilanziert das Fraunhofer-Ise dort die Nettostromerzeugung, die Stromerzeugungsanlagen in das Stromnetz einspeisen und nicht für den Betrieb der Kraftwerke wieder verbrauchen. Demnach hat die Windstromerzeugung in den ersten drei Monaten zunächst gewaltig zugenommen, ehe sie seit April bislang kontinuierlich die Monatsvergleichswerte aus dem Vorjahr untertraf. Zusammen mit Strom aus Bio- und Wasserenergie waren in den ersten fünf Monaten 2020 bereits fast 117 TWh Grünstrom erzeugt – im Vergleich zu 107 TWh in den ersten fünf Monaten 2019. Allerdings zeichnet sich eine leicht reduzierte Grünstromerzeugung im Juni ab, da die Solar- und Windstrommengen durch ein ungünstigeres Wetter im aktuellen Monat bislang deutlich zurückgegangen waren. Bis zum 20. Juni hatten deutsche Grünstromanlagen bereits 128 TWh eingespeist – bis Ende des Juni und damit bis zur Jahresmitte dürften mehr als 130 TWh zu erwarten sein.