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Wiwin Award 2019

Neue Energielösungen vorgestellt

Beim diesjährigen Wiwin Award waren wieder die Lösungen für die Energiewende vorn dabei. So hat Node Energy mit Sitz in Frankfurt am Main mit seiner Software für die Planung und Steuerung von dezentralen Energieanlagen Opti Node den mit 200.000 Euro dotierten zweiten Platz belegt. Das Unternehmen zielt mit seiner Lösung zunächst auf Unternehmen ab. „Denn 68 Prozent der Unternehmen wollen in erneuerbare Energien investieren“, erklärt Geschäftsführer Andres Karger. „73 Prozent von ihnen sagen aber, dass die bürokratischen, technischen und administrativen Hürden zu hoch sind.“

Optimales Anlagendesign errechnen

An dieser Stelle setzt Node Energy an. Zunächst misst die Software den Lastgang des Unternehmens. Daraus kann dann errechnet werden, ob sich die Installation beispielsweise einer Solaranlage lohnt und wie sich das für das Unternehmen wirtschaftlich darstellen lässt. Die Software ermittelt die möglichst optimale Kombination aus Eigenverbrauch, Direktbelieferung und Netzeinspeisung.

Ein zweiter Softwarebestandteil übernimmt nach dem Bau der Solaranlage deren Verwaltung im laufenden Betrieb. Unter Berücksichtigung der aktuellen Gesetzeslage ermittelt das Programm alle relevanten Pflichten für den Anlagenbetreiber, bereitet automatisiert die Meldungen an die Netzbetreiber, das Hautzollamt, die Bundesnetzagentur und andere Behörden vor und berechnet alle erforderlichen Daten auf der Basis der Messwerte aus der Anlage. Änderungen der Rechtslage werden automatisch berücksichtigt. Node Energy bietet die Software vor allem Energiedienstleistern wie Stadtwerken an, die damit Solaranlagen für deren kommerziellen Kunden bewirtschaften.

Pumpentausch vereinfacht

Unter den Finalisten war auch das Berliner Startup Perto. Das Unternehmen hat eine Automatisierung entwickelt, um den Austausch alter und ineffizienter Heizungspumpen durch hocheffiziente Geräte zu vereinfachen. Über ein Foto der Heizungspumpe ermittelt die Lösung der Berliner, was dem Hauseigentümer ein Pumpentausch bringt. Er bekommt eine kostenlose Effizienzberatung und ein Angebot. Wenn der Hauseigentümer dieses Angebot annimmt, beauftragt Perto einen Fachhandwerker, der den Pumpentausch vornimmt.

Danach beantragt Perto automatisch die staatlichen Fördermittel. Denn das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) übernimmt 30 Prozent der Investitionskosten, wenn der Hauseigentümer eine effiziente Heizungspumpe installieren lässt. Perto hat damit schon die Heizungspumpen in den Berliner Feuerwehren und Schulzentren ausgetauscht. „In Zukunft können wir mit unserer Lösung alle Elektrogeräte tauschen, die ein Typenschild haben“, betont Geschäftsführer Sebastian Schröer.

Die Welt retten – mit einem Eislöffel

Den mit 500.000 Euro dotierten ersten Platz hat Spoontainable gewonnen. Die Tüftlerinnen aus Stuttgart haben einen Eislöffel entwickelt, der komplett aus organischen Reststoffen besteht, die in der Lebensmittelindustrie anfallen. Das Ziel: Er soll Millionen von Plastikeislöffel ersetzen. Der Spoonie ist derzeit zwar noch teurer als die bisher verwendeten Plastiklöffel, doch durch Aufskalierung kann der Preis durchaus drastisch gesenkt werden. Zumal der Einzelhandel ohnehin nach einer Alternative suchen muss, weil Brüssel sämtliche Wegwerf-Plastikartikel ab 2021 verbietet. Dazu gehören nicht nur Trinkhalme, sondern auch Plastikbesteck und Eislöffel. Unter dem Motto: „Wir werden jetzt die Welt retten – mit einem Eislöffel“ will das Unternehmen noch weitere Produkte wie Einwegbesteck, Einweggeschirr und Getränkebecher entwickeln.

Moose sorgen für saubere Luft

Für sauberere Städte will Green City Solutions sorgen. Das Berliner Unternehmen hat einen City Tree entwickelt. Das ist ein smarter Feinstaubfilter. Dazu haben die Entwickler bei Green City Solutions in einem Gehäuse Ventilatoren untergebracht, die Luft ansaugen. In die Außenhaut des Gehäuses wachsen Moose, die Umweltgifte wie Feinstaub und Stickoxide aus der angesaugten Luft aufnehmen und abbauen, während sie gleichzeitig Sauerstoff produzieren. Der City Tree wird dabei von einer Software gesteuert, die die Luftqualität misst und daraus errechnet, wie viel Luft die Ventilatoren ansagen müssen. Die Energie kommt dabei von Solarpaneelen, die auf dem City Tree angebracht sind.

Der Wiwin Award ist eine Möglichkeit für junge Startups, mittels einer Finanzspritze die Marktreife oder die Markteinführung ihrer Lösungen voranzubringen. Außerdem können sie über ein Beratungsangebot von den Projekterfahrungen der Betreiber der Online-Plattform für nachhaltiges Investment profitieren.