Neuer Schlag gegen den Ausbau der Erneuerbaren Energien: Die US-amerikanische Regierung hat den Bau des Windparks Revolution Wind gestoppt, obwohl alle erforderlichen Genehmigungen vorlagen und bereits alle Fundamente und ein Großteil der Anlagen errichtet wurden. Der Aktienkurs des dänischen Energiekonzerns Ørsted, der 50 Prozent des Projektes hält, gab danach massiv nach und fiel auf ein Rekordtief.
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Behörde verweist auf nationale Sicherheit
Am Sonntag hatte der Konzern mitgeteilt, auf Anweisung des Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) alle Aktivitäten rund um den Bau des 704-MW-Windparks vor der Küste Rhode Islands einzustellen. Dem vorausgegangen war ein Brief, in dem die Behörde den Baustopp mit nicht näher ausgeführten Sorgen um die nationale Sicherheit begründet hatte. Der geschäftsführende BOEM-Direktor Matthew Giacona verwies auf eine Prüfung von Offshore-Windprojekten in Bundesgewässern durch die Regierung.
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Revolution Wind habe daraufhin alle Bauarbeiten eingestellt, teilte Ørsted mit. Man prüfe derzeit alle Optionen, um die Angelegenheit zügig zu klären, hieß es weiter. Dazu gehörten Gespräche mit den zuständigen Genehmigungsbehörden, um notwendige Klarstellungen oder Lösungen zu finden, sowie mögliche rechtliche Schritte, mit dem Ziel, den Bau des Projekts bis zur Inbetriebnahme in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 fortzusetzen.
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Stromabnahmeverträge bereits abgeschlossen
Im vergangenen Jahr hatten laut Ørsted die Bauarbeiten an dem Projekt begonnen, 45 der 65 Anlagen seien bereits installiert. Zudem seien 20-jährige Stromabnahmeverträge über die Lieferung von 400 MW Strom an Rhode Island und 304 MW an Connecticut abgeschlossen worden.
Für den dänischen Energiekonzern sind dies schlechte Nachrichten zur Unzeit. Mitte August hatte Ørsted eine Kapitalerhöhung um 60 Milliarden Kronen angekündigt, um laufende Bauprojekte finanzieren zu können. Daran will das Unternehmen, dessen Mehrheitseigentümer der dänische Staat ist, weiter festhalten, wie gestern bestätigt wurde.