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Offshore-Windenergie

Vestas sticht in See: Baustart 2013

37 Kilometer von Belgiens Festland entfernt soll der 216-Megawatt (MW)-Windpark Northwind entstehen – auf einer Sandbank in Wassertiefen zwischen 16 und 29 Meter. 900 Millionen Euro schätzt Projektentwickler Northwind NV soll das Bauvorhaben Kosten. Frank Coenen, CEO des belgischen Projektierers setzt bereits zum zweiten Mal auf die dänische Anlagenschmiede: Im Dezember 2010 vor gut eineinhalb Jahren schloss Coenen als Geschäftsführer der Projektgesellschaft Belwind – ihr Firmensitz ist mit dem Northwinds identisch – den Bau des Vestas-Windparks Bligh Bank ab. Für die Dänen war es das bis heute letzte kommerzielle Seewindprojekt.

2013 erste Auslieferung für Eon-Projekte

Im nächsten Jahr nimmt das Offshore-Engagement von Vestas nun nicht nur von belgischer Seite wieder Fahrt auf: Für den schwedischen Ostsee-Windpark Kårehamn, einem 48-MW-Projekt von Eon, wird das Unternehmen 16 weitere Anlagen seiner Drei-MW-Turbine V112 liefern. Noch 2013 soll Kårehamn laut Eon ans Netz gehen – die Turbinen werden in fünf Kilometer Entfernung vom Festland auf Schwerkraftfundamenten in 21 Meter Wassertiefe stehen.

Etwas später, einen genauen Zeitpunkt für den Baustart gaben die Unternehmen nicht bekannt, folgt ein Großprojekt für Eon acht Kilometer vor der Küste Englands. Der Nordsee-Windpark Humber Gateway soll aus 73 V112-Rotoren bestehen und ab 2015 Strom liefern. Die Investitionssumme beläuft sich auf 830 Millionen Euro.

Britische V164-Fertigung auf Eis

Für den geplanten Sieben-Megawatt-Offshore-Koloss V164 scheint Vestas derweil nicht ausreichend Abnehmer in Großbritannien zu finden: Im letzten Jahr reservierte sich das Unternehmen ein Gründstück auf dem Hafengelände von Port of Sheerness, westlich von London – sollte die V164 eine ausreichend hohe Nachfrage bei den Briten erzielen, wäre hier eine Fertigung für die Anlage entstanden. Am 22. Juni gaben die Dänen jedoch bekannt, dass sie die Pläne aufgeben.

Auch in Deutschland läuft das Projektgeschäft für Vestas zurzeit eher stockend. Der Investor für das fertigentwickelte Nordsee-Projekt Gode Wind II ist dem Cuxhavener Projektentwickler PNE Wind AG im März überraschend verlorengegangen: Der vereinbarte Verkauf an die Hyssing Vermögensberatungsgesellschaft, einer Tochter der dänischen Brancor Capital Partners, platzte, weil Zahlungen ausblieben. Dem vereinbarten Kaufpreis lag laut PNE eine Projektbewertung von rund 80 Millionen Euro zu Grunde. Gut die Hälfte der Anteile am Projekt hätte Hyssing bis März erwerben müssen. Für das Bauvorhaben 38 Kilometer vor Norderney liegen neben der Baugenehmigung Verträge für Gründungen, Umspannwerk, Innerparkverkabelung und Turbinen vor – 84 V112-3.0MW soll Vestas liefern. Ein neuer Investor für das Projekt ist derzeit noch nicht bekannt.

(Denny Gille)